Wandern mit Kindern in der Jungfrauregion

Eiger, Männlichen und Lauterbrunnen

Die Jungfrauregion - ja das gesamte Berner Oberland - bietet eine Fülle an faszinierenden und magischen Orten und damit auch idyllische Wanderwege mit grandiosen, unvergesslichen Panoramaausblicken. Das Dreigestirn, Eiger, Mönch und Jungfrau ist natürlich das Wahrzeichen der Region. Doch die drei imposanten Bergriesen sind noch lange nicht alles was die Region zu bieten hat. Das Lauterbrunnental mit seinen senkrecht abfallenden Felswänden und 72 Wasserfällen ist beispielsweise nicht weniger spektakulär. Kurzum: die gesamte Region mit all ihren Naturwundern und Panoramen zählt zu den beeindruckendsten Gebirgsregionen der Alpen. 

 

Wir haben uns 2021 das zweite Mal in die Jungfrauregion begeben, denn nach unserem ersten Besuch 2019 war klar: hier haben wir noch so viel zu erleben! Und tatsächlich, wir haben viel Neues erkundet. Und letztendlich waren die fünf Tage wieder viel zu kurz.  In diesem Beitrag stellen wir Euch ein paar tolle, familienfreundliche Wanderungen vor. Wanderwege, die man in der Jungfrauregion gemacht haben sollte. 

Eiger, Mönch und Jungfrau im Berner Oberland.
Eiger, Mönch, Jungfraujoch und Jungfrau - das Dreigestirn der Schweiz - ein malerischer Anblick.

Der Royal Walk - diese Wanderung setzt die Krone auf

Fangen wir doch mit einer, sagen wir königlichen, Wanderung an. Einem kurzem, einfachen, aber anstrengendem Weg mit einem triumphalen Ende: dem Gipfel des Männlichen auf 2345 Metern.

Der so genannte Royal Walk beginnt an der Bergstation des Männlichen. Die meisten Höhenmeter werden also mit einer der Bergbahnen zurückgelegt. Entweder von Wengen aus oder von Grindelwald kommend mit den Gondeln. Beides ist möglich. Von den Bergstationen aus führt dann ein gut ausgebauter Wanderweg über 120 Höhenmeter nach oben auf den besagten Gipfel.

 

Während man die Gipfel-Krone immer fest im Blick hat, erhebt sich im Rücken der Wandernden das Dreigestirn. Stetig schlängelt sich der Weg nach oben. Er ist gespickt mit wissenswerten Informationen für Jung und Alt rund um die alpine Bergwelt und natürlich immer wieder unglaublichen Tiefblicken ins Lauterbrunnental. Da legt auch bei dem kurzen Weg der eine oder andere Wanderer gerne eine Pause für die Aussicht ein. 

 

Nach rund einer halben Stunde ist man dann oben. 

Die Gipfel-Krone des Royal Walkd auf dem Männlichen.
Unvergesslicher Ausblick von der Gipfelkrone auf dem Männlichen.

Man durchschreitet die königliche Pforte bereits mit einem Grinsen im Gesicht, denn hier lockt nicht nur das Gipfelkreuz, sondern eben eine 360-Grad-Plattform in Form einer Krone mit majestätischen Ausblicken. Den Blick kann man von Eiger, Mönch und Jungfrau über die Dreitausender Gross- und Breithorn und über das Schilthorn und den Lobhorngrat bis hin zum Jura schweifen lassen. Auch der Brienzersee ist in der Ferne gut zu erkennen. Nach unten blickt man ins Lauterbrunnental oder nach Grindelwald. Zurück geht es den gleichen Weg.

Fakten zum Wanderweg:

  • Länge: ca. 2km retour
  • Dauer: ca. 1h
  • Schwierigkeit: T1 / leicht 
  • Kondition: **** (von 5)
  • Schatten: nein 
  • Verpflegung: Bergrestaurant Männlichen
  • Highlights: Krone auf dem Gipfel / Ausblick
  • Kinderwagentauglich: ja, ausgenommen der letzten Meter

Gewusst: seit 2018 kann man königlich auf den Berg gelangen mit einem Royal Ride von Wengen aus. Auf zwei Luftseilbahnen sind Balkone montiert auf denen man eine Freiluftfahrt genießen kann.



Der Panoramaweg - vom Männlichen zur Kleinen Scheidegg

Der Panoramaweg ist die perfekte Ergänzung zum Royal Walk. Schließlich ist der Royal Walk wortwörtlich eher nur ein Walk, ein Spaziergang, an den man diese wunderschöne Bergwanderung anschließen kann.

 

Der Panoramaweg führt praktischerweise direkt vom Plateau des Männlichen aus, von wo man zum Royal Walk startet und auch wieder ankommt, hinüber zur Kleinen Scheidegg. Dieser Höhenweg zweigt in südlicher Richtung ab, eigentlich unverkennbar, denn das imposante Dreigestirn kann man ja auch vom hier aus ausmachen.

Der Bergpfad startet auf rund 2200 Metern und führt zunächst an der Ostflanke des Tschuggen entlang. Auch im Sommer lassen sich hier die eisblauen Gletscherfelder bestaunen und nicht selten sind auch noch Schneereste an den steilen Hängen vorhanden. Es geht nahezu ebenerdig an den Felswänden entlang mit tollen Ausblicken auf Grindelwald und eben die gesamte umliegende Bergwelt. Der Weg schlängelt sich wunderbar eingebettet bis zur Honegg. Ein Punkt um noch eine kurze Pause einzulegen und die Eiger-Nordwand genauer zu betrachten.

 

Von hier folgt man einer Schlaufe und gelangt so bis zum Rotstöckli. Jetzt hat man die Passhöhe Kleine Scheidegg auf 2061 Metern gut im Blick. Schon bald erreicht man dieses beliebte Ausflugsziel zwischen Eiger und Lauberhorn. Hier hat man nicht nur die beste Aussicht auf das Dreigestirn und vor allem DEN Einblick auf die Eiger-Nordwand, sondern hier treffen auch zwei Zahnradbahnen zusammen. Die Zahnradbahn von Grindelwald kommend und die von Lauterbrunnen.

Die Eiger-Nordwand von Wolken umschlungen.
Der Eiger, eingehüllt in Wolken, nur der Gipfel ist frei.

Fakten zum Wanderweg:

  • Länge: ca. 5 Kilometer
  • Dauer: ca. 2h
  • Schwierigkeit: T1 / leicht
  • Kondition: ** (von 5)
  • Schatten: kaum
  • Verpflegung: erst bei Ankunft an Kleine Scheidegg
  • Highlights: Blick auf Eiger-Nordwand
  • Kinderwagentauglich: ja, mit kleinen Ausnahmen wo man eventuell mal heben/tragen muss. Es sollte definitiv aber eine Geländebuggy sein.

Eine sehr entspannte Wanderung mit tollen Panoramen und Ausblicken auf die Bergwelt. 



Jungfrau-Eiger-Walk - Spaziergang im Schatten der Mächtigen

Der Jungfrau-Eiger-Walk ist abermals mehr ein Spaziergang, als eine wirkliche Wanderung. Doch dieser Weg lässt sich wieder einmal bestens kombinieren, entweder mit einem Ausflug zum Jungfraujoch oder anderen Wanderungen. Beispielsweise dem Eiger-Trail am Fuße der imposanten gleichnamigen Nordwand. Denn der Walk liegt zwischen Kleine Scheidegg und der Bahnstation Eiger. 

Wer vom Jungfraujoch zurückkehrt kann an der Station Eiger aussteigen und den netten Trail in unmittelbarer Nähe der Bahnstation talwärts beginnen. Auf diesem Weg hinab finden die Wanderer und Bergbegeisterten Informationen zu den abenteuerlichen Geschichten rund um die Nordwand-Durchsteigung. Geschichten von Alpinisten die die Wand bezwangen und solchen die scheiterten. Schließlich hat kein Berg der Alpen eine vergleichbare Ausstrahlung wie der Eiger. 

 

Je nachdem von wo (Eiger oder Kleine Scheidegg) der Weg gestartet wird geht es stetig bergab oder eben bergauf. Immer sind es jedoch rund 2,5 Kilometer mit wieder einmal traumhaften Ausblicken auf die gesamte Bergwelt. Das malerische Bergpanorama beglückt in alle Richtungen.  Das Kernstück des Erlebnisweges befindet sich am Fallboden-Stausee und in der alten Trafostation im "Chilchli". 

 

Wer talwärts läuft kann am Fallboden-Stausee ein herrliches Picknick genießen, die Seele baumeln lassen und vielleicht den einen oder anderen Kletterer in der Nordwand beobachten.

Panorama deluxe - Eiger Nordwand Ausblick.
Perfect View - Eiger Nordwand hinter dem Fallboden-Stausee.

Fakten zum Wanderweg:

  • Länge: ca. 2,5 Kilometer one-way 
  • Dauer: ca. 1h bergab / 1,5 bergauf
  • Schwierigkeit: T1 / leicht
  • Kondition: * (von 5) bergab / ** (von 5) bergauf
  • Schatten: nein
  • Verpflegung: Kleine Scheidegg
  • Highlights: Eiger, Mönch, Jungfrau und Stausee
  • Kinderwagentauglich: nein

 

Gewusst: Es kann noch ein anderer Weg gelaufen werden. Dieser verläuft nahezu parallel zum Trail, ist ein Feldweg und ist mit Kinderwagen/Outdoorbuggy machbar.



Tief blicken - von Allmend über Wengen nach Lauterbrunnen

Diese Wanderung startet an der Alm Allmend und der gleichnamigen Haltestelle der Zahnradbahn in Richtung Kleine Scheidegg. Somit kann die Wanderung gut mit einem Ausflug oder weiteren Unternehmungen in der Gegend rund um die Kleine Scheidegg verbunden werden. 

 

Die Allmend ist eine tolle Einkehrmöglichkeit gerade auch mit Kindern. Es gibt hier einen kleinen Spielplatz und es ist sehr nett hier draußen auf der Terrasse zu sitzen. Von der lm führt ein gut ausgebauter Feldweg nach Wengen. Es geht stetig bergab und gibt verschiedene Möglichkeiten schneller oder auf kleinen Umwegen nach Wengen zu gelangen. Da der Weg gut ausgebaut ist, ist die Wanderung auch mit Kinderwagen möglich.

Wengen ist ein Autofreier Ort. Wer ihn besuchen will kann dies nur per Bahn oder eben zu Fuß machen. Das bekannte Örtchen mit seinen schönen Holzhäuschen zieht vor allem im Winter die Touristen an. Die Lauberhornabfahrt - das FIS-Skirennen der Männer - kennt wohl jeder. Eine Wanderung über Wengen lohnt also gleich doppelt. 

 

Hat man Wengen erkundet so geht es hinab nach Lauterbrunnen. Hier wiederum bieten sich den Wanderern mindestens zwei Möglichkeiten an. Zum einen der Abstieg über den Wengwald - hier folgt man sozusagen dem Verlauf der Zahnradbahn, zum anderen der direkte und kürzere Talweg, der sogenannte Hohstäg.  In steilen Serpentinen schlängelt sich dieser Weg fast 500 Höhenmeter hinab.


Rund 3 Kilometer sind es von Wengen bis nach Lauterbrunnen. Es geht, größtenteils durch den Wald, aber immer wieder eröffnen sich dem Wanderer tolle Ausblicke und Panoramen über das gesamte Lauterbrunnental und den Ort selbst. So gelangt man Höhenmeter für Höhenmeter näher an das Ziel. 

 

Die Waldwege sind ebenfalls gut präpariert und auch mit Kinderwagen machbar. Nach knapp 1,5 Stunden erreicht man dann Lauterbrunnen.

Fakten zum Wanderweg

  • Länge: ca. 5,5 Kilometer
  • Dauer: ca. 2h
  • Schwierigkeit: T1 / leicht
  • Kondition: ** (von 5)
  • Schatten: bis Wengen nein, durch Wald ja
  • Verpflegung: Allmend, Wengen, Lauterbrunnen
  • Highlights: Allmend, Ausblicke auf Lauterbrunnen
  • Kinderwagentauglich: ja, Outdoorbuggy von Vorteil


Weitere Familien-Wanderwege in der Jungfruregion (Männlichen/Luterbrunnen):

  • Lieselotteweg (Grindelwald/Männlichen)
  • Öpfelchüechliweg (Grindelwald/Männlichen)
  • Wasserweg (Lauterbrunnen)
  • Panoramaweg (Lauterbrunnen)


Pressereise: Die Jungfrau-Region Tourismus AG hat uns bei dieser Reise mit Tickets für die Bergbahnen unterstützt. Alle weiteren Reisekosten wurden selbst getragen.


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