James Bond war hier, 007, der Geheimagent schlechthin - und wir auch! Auf dem Schilthorn. Wo das ist? In der traumhaften Jungfrauregion im Lauterbrunnental. Im Berner Oberland, wo ein Natur-Highlight auf das Nächste trifft. Wo die mächtigen Berge triumphal emporragen, tosende Wasserfälle sich hunderte von Metern hinunterstürzen und tiefblaue Gletscherseen in der Sonne glitzern. Kurzum, gegenüber dem mächtigen, imposanten Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Um da zu bestehen braucht es eben James Bond. 

Wir müssen gestehen, bisher haben wir das Schilthorn bei zwei Besuchen in Lauterbrunnen links liegen gelassen. Zu groß waren die Namen drumherum und zu lange war es her, dass James Bond auf dem Schilthorn gastierte. Der britische Geheimagent war nämlich im Jahr 1969 auf dem Gipfel. Also nur etwas für eingefleischte Fans - dachten wir. Aber: falsch gedacht! Das Schilthorn ist ein top Familien - Ausflugsziel. 

Für unseren kleinen Mann war es sogar DAS Highlight des gesamten Urlaubs. Er möchte unbedingt wieder auf das Schilthorn und James Bond besuchen. Und wenn ein Siebenjähriger das sagt - der bis dato noch nicht einmal James Bond kannte - dann ist das wohl Lob genug. 

Das Schilthorn im wunderschönen Lauterbrunnental stand zu unrecht nie auf unserer To-Do-Liste. Mit seinen 2970 Metern kann der Berg zwar optisch nicht herausragen, dafür bietet es einen imposanten, unglaublichen Ausblick auf das mächtige Dreigestirn Eiger,  Mönch und Jungfrau. Zudem lockt es mit einer 360-Grad-Panoramaaussicht auf über 200 weitere Berggipfel. 

Dennoch, richtig bekannt ist das Schilthorn eben wegen ihm dem 007 aus Großbritannien: James Bond. 1969 war der Berg zentrale Aktionsfläche für den Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“. Zu diesem Zeitpunkt verkörperte George Lazenby den Geheimagenten und drehte hier oben mit der Crew. Damals konnte das Schilthorn eine der modernsten und längsten Seilbahnen der Zeit vorweisen. Das hatte die Filmemacher überhaupt erst angelockt. Das Drehrestaurant war zum Zeitpunkt als die Filmmacher auf der Suche nach der geeigneten Location waren übrigens noch nicht fertig. Warum? Das Geld fehlte. Der Bau der Seilbahn war um einiges teurer geworden (rund 3 Mal so viel wie geplant). Und so entstand ein einfacher Deal. Die Produktionsfirma übernahm die Baukosten und bekam dafür die Location, die sie wollte.

Vom Frühjahr bis Oktober 1968 verwandelte ein Heer von Fachleuten das Gipfelgebäude auf dem Schilthorn in den Piz Gloria des Romans. Neben dem Restaurant, entstand eben das was im Film eine Kombination von Villa, Sanatorium, Laboratorium und Festung ist. Der Ort an dem der Bösewicht Blofeld den Untergang der Menschheit vorbereiten sollte. Es wurden also keine Mühen und Moneten gescheut das Gebäude fertig zu stellen und zu einer exklusiven und einmaligen Location zu verwandeln. 

Noch heute dreht sich das Piz Gloria in 45 Minuten einmal um die eigene Achse und ist übrigens das erste Drehrestaurant der Alpen. Die Gäste können bei leckeren Speisen das imposante Bergpanorama genießen. Es gibt spezielle Angebote wie James Bond Brunch und Zvieri.

Was es auf dem Schilthorn alles zu tun gibt - ihr werdet erstaunt sein, denn es ist weit mehr als den Ausblick genießen (wenn er denn vorhanden ist) und im Drehrestaurant Essen zu gehen. Glaubt uns, dort oben könnt ihr locker einen ganzen Tag voll Aktion verbringen.

Auf dem Schilthorngipfel könnt ihr zunächst einmal natürlich ausführlich die interessante Bond World erkunden, das Bond Cinema besuchen und den Walk of Fame entlang schlendern. Dazu kommen noch die wunderbaren View Lounges mit besten Ausblicken auf die Bergwelt. Und noch etwas gibt es hier immer zu betrachten, das gesamte Jahr über: Schnee. Denn zumindest ein Fleckchen Schnee bleibt hier immer liegen. Informationstafel vermitteln noch zusätzlich Wissen über die weiße Pracht. Und damit wären nun gerade einmal die Stationen auf dem Gipfel abgehakt, doch es gibt noch mehr. 

Dann etwas unterhalb des Gipfels, bei der Station Birg, gibt es sozusagen den zweiten Teil der James Bond - Erlebnisse. Hier findet ihr die Skyline und den Thrill Walk. Beides ist wirklich gigantisch. Übrigens kann man von hier auch gut wandern. Ein familienfreundlicher Wanderweg wäre zum Beispiel die Route um das Grauseeli herum. Oder ihr könnt von hier auf den Gipfel oder eben umgekehrt wandern. Das benötigt allerdings deutlich mehr Kondition und ist nicht unbedingt mit Kindern geeignet, da das letzte Stück sehr steil und stückweise etwas ausgesetzt ist.

Kaum mit der Gondel oben auf dem Schilthorn angekommen lauft ihr eigentlich direkt in die Arme von James Bond und taucht in die Dreharbeiten von "Im Geheimdienst ihrer Majestät" ein. Hier ein Bond an der Wand, dort ein Filmausschnitt. Selbst auf den Toiletten lauert der Geheimagent. Lasst euch überraschen!

Während im ersten Stock neben dem Shop und einem kleinen Café verschiedene Filmszenen zu sehen sind, wartet die eigentliche Hauptattraktion, die Spy World einen Stock tiefer. Bei einem Rundgang erfahrt ihr wirklich alles Wissenswerte über den Film. Neben den Innenattraktionen wimmelt es aber auch draußen auf der Terrasse und am Berg nur so von James Bond. Ganz ehrlich, hier bekommt jeder ganz von selbst unheimlich Lust auf mehr spannendes Wissen rund um den Geheimagenten.

Die Spy World ist eine interaktive Ausstellung zum Film. Denn die Besucher tauchen im Rundgang durch sieben Schlüsselszenen in die Dreharbeiten mit ein. Gleich zu Beginn kann man beispielsweise einen Helikopterflug auf das Schilthorn in einem Simulator, im Originalgehäuse der ausgemusterten Alouette III der Air Glaciers, erleben. auch eine rasante Bobfahrt im knallig orangenen Zweier ist möglich. Spannende Bond-Minuten sind damit schon einmal für die gesamte Familie garantiert. Wir haben es, vor allem den Helikopterflug, mit viel Freude ausgiebig getestet.

Zudem werden jede Menge packende Hintergrundgeschichten von Einheimischen und Mitwirkenden erzählt und Interessantes über diverse Filmszenen berichtet. Ihr erfahrt jegliche Details zum Dreh und auch das Original-Drehbuch liegt zum Bestaunen bereit. Ebenfalls sehr viel Freude bereitet Morphing-Fotopoint. Eure Gesichter könnt ihr hier direkt in verschiedene Filmszenen hineinsetzen. Eine sehr lustige Sache

Auf den ersten Blick mag der Rundgang kurz wirken, jedoch findet sich wirklich auf jeder Tafel im Raum so viel spannendes Wissen. 

Neben der Bond bzw. Spy World bietet das integrierte Kino einen gemütlichen Raum um alles ein wenig sacken und sich einfach nur mit beeindruckenden Bildern berieseln zu lassen. Denn auf der zwölf Meter breiten und raumhohen, gebogenen Großbildleinwand werden diverse Szenen aus dem James Bond Klassiker gezeigt. Natürlich fehlen dabei auch die gewagtesten Stunt-Aufnahmen und die spektakulärsten Flugaufnahmen durch die grandiose Bergwelt nicht. Hier wird man als Zuschauer direkt in die Geschehnisse hineingezogen.  

Das Highlight der großen Aussichtsterrasse Skyline View ist natürlich der Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Aber auch 200 weitere Berggipfel lassen sich von hier aus bestaunen. Leider haben wir nur die wenigsten davon gesehen haben, doch selbst bei schlechter Sicht wird klar, dass beispielsweise der Skyline Shot, der Blick durch die 007-Linse, ein grandioses Fotomotiv ist.

Der Thrill Walk hingegen ist noch einmal eine andere Nummer. Der Weg ist rund 200 Meter lang und den Blick kann man nicht einfach immer nur träumerisch in die Ferne schweifen lassen. Denn unter einem, da tut sich das Nichts auf. Der schmale Weg schlängelt sich direkt am Abhang des Felsmassives, unterhalb der Station Birg, an den senkrechten Wänden entlang. Gezwungenermaßen muss man hier nach unten ins Leere blicken. Alleine schon der Tatsache geschuldet, dass auf Gittern spaziert wird. 

An einigen Stellen kann man sich sogar noch für den Spaziergang über Glas entscheiden. Auch gibt es die Möglichkeit über ein Drahtseil zu balancieren oder durch ein Gitter zu kraxeln. Nervenkitzel pur und definitiv ein Abenteuer für die gesamte Familie.

In unserem Fall war das schlechte Wetter dabei gar nicht so schlimm, denn somit war der Blick ins Nichts durch Wolken verhangen. Wir konnten das Abenteuer auch nahezu alleine genießen, da aufgrund des Wetters nur wenige Touristen nach draußen gelockt wurden. Trotzdem hörte man den einen oder anderen lauten Schrei einer verängstigten Person, die sich nicht über den Gitterweg traute.

Das Schilthorn ist eindeutig mit James Bond verbunden. Dennoch ist die gesamte James Bond - Welt definitiv nicht nur für 007-Fans gemacht. Ein Besuch auf dem Gipfel lohnt sich wirklich für jeden, auch zu jeder Zeit. Egal ob bei schlechterem Wetter - wie bei uns - oder strahlend blauem Himmel. Es gibt einfach so viel zu erleben und zu tun.  Nicht nur all die Infos die es hier rund um James Bond gibt, auch das gesamte Drumherum ist sehr interessant und lohnenswert.  

Wir können es nur empfehlen von Lauterbrunnen einen Tagesausflug auf das Schilthorn zu machen. Wir werden sicherlich noch einmal hier herkommen, schließlich wollen wir unbedingt auch das gigantische Panorama erleben und uns noch genügend Zeit für die Attraktionen im Freien nehmen.

Pressetrip: Das Tourismusbüro in Lauterbrunnen war so freundlich uns auf diesen Ausflug einzuladen und hat die Kosten für das Schilthorn übernommen. Herzlichen Dank hierfür! Uns hat dies bei unserem Ausflug in keiner Weise beeinflusst.