Das Chiricahua National Monument - mit Kind

Absurde Felsformationen im Nirgendwo

Tucson verlassen wir aufgrund der wunderbaren Wärme sehr ungern. Doch all zu viel Zeit bleibt uns nicht mehr um zurück nach Austin zu gelangen. Von Tucson nach Austin sind es auf direktem Weg immerhin fast 900 Meilen, sprich knapp 1500 Kilometer, und einen Halt im Chiricahua National Monument wollen wir uns nicht entgehen lassen. So sind wir, als wir den Mica Mountain hinter uns lassen, sehr gespannt was das Monument zu bieten hat.

 

Auf der Interstate 10 Richtung Osten läuft es gut. Wir kommen problemlos voran und erreichen schon bald, nach einer guten Stunde Fahrt, die Abfahrt bei Willcox. Gefühlt sind wir unserem Ziel ganz nah, aber nur gefühlt, denn von hier zieht sich der Weg ins Nirgendwo ganz schön.

Langer, einsamer Weg ab Willcox zum Chiricahua National Monument.
Durch die Einöde Arizonas ins Chiricahua National Monument.

Wir fahren und fahren und fahren. Immer weniger Autos scheinen hier unterwegs zu sein. Es erinnert uns stark an die Fahrt in die Abgeschiedenheit des Big Bend Nationalparks. Der Unterschied: damals waren wir am Anfang der Reise und die Vorfreude war riesig und ungebrochen. Heute wollen wir nur ankommen. Aber das dauert.

 

Der Weg schlängelt sich dahin, ganz zum Leidwesen des kleinen Mannes auf der Rückbank. Er schreit ständig: "Frische Luft". Die braucht er, sonst wird ihm übel. Wir müssen also mit gedrosseltem Speed fahren, damit wir nicht noch das Auto reinigen müssen. 

 

Es geht durch verlassene Dörfer, an endlosen Feldern vorbei tief in den äußersten Südosten Arizonas. Als wir alle drei keine Lust mehr haben, sehen wir endlich die lang ersehnte Abzweigung zum National Monument. Geschafft!


Das Chiricahua National Monument:

Wer das Chiricahua National Monument googelt dem kommt bei den Bildern der skurrilen Felsformationen sicherlich der Bryce Canyon in Utah in den Sinn. Der sieht zum Teil definitiv ähnlich aus, ist eben nur in Rottönen gehalten, aber er hat auch eine komplett andere Entstehungsgeschichte. Der Grundstein des Chiricahua NM wurde vor rund 27 Millionen von Jahren gelegt. Eine Serie von gewaltigen Vulkanausbrüchen überzog das Land mit Asche, Sand und pyroklastischem Material. Es verdichtete sich zu Tuffstein und wurde über die Jahrmillionen durch die Plattentektonik immer wie angehoben, gebrochen, verschoben und gesenkt.

Das Wetter erledigte sozusagen den Rest. Wasser und Wind wuschen und bliesen so lange das weichere Gestein aus den festeren Brocken heraus, bis nur noch diese unzähligen emporragenden skurrilen Gesteinsformationen übrig blieben.

 

Auf diese Weise bildeten sich die ungewöhnlichsten Formationen, in denen die heutigen Betrachter gerne Tiere oder Ähnliches erkennen. Bspw. die „Ente auf einem Fels“ ("Duck on a Rock"), der „Kamelfelsen“ ("Camel Rock"), die „Küssenden Felsen“ ("Kissing Rocks") und die „balancierenden“ Felsen ("Balanced Rocks").

 

Der Park hat eine Fläche von 48km² und wurde 1924 zum National Monument ernannt. Die Sommer sind nicht heiß, da sich das Gebirge auf einer Höhe von 1570 Meter bis ca. 2400 Metern befindet. Dafür wird es im Winter sehr kalt. Aufgrund seiner Lage verirren sich auch in den Hauptreisezeiten nur wenige Touristen hier her.  

Lustige Felsformationen im Chiricahua National Monument in Arizona.
Chiricahua National Monument: Felsen zum erkunden.

What to do - was tun als Familie im Land der Felsformationen:

Das Chiricahua National Monument ist eher ein Park für Wanderliebhaber. Viele Trails sind zwar nicht allzu lang, dafür aber größtenteils mit mittlerer Schwierigkeitsstufe und einigen Höhenmetern. Mit Kindern lassen sich jedoch auch einige dieser Wanderwege absolvieren. Gleich am dem Eingang befinden sich bspw. der Bonita Creek Trail und der Silver Spur Meadow Trail. Beides ebenerdige Trails. Auch der Masai Nature Trail am höchsten Punk ist sehr einfach und spannend mit kleinen Kindern zu wandern. 

 

Ein absolutes Muss ist natürlich das Abfahren des 8 Meilen langen Bonita Canyon Scenic Drive. Er windet sich zum höchsten mit dem Auto zu erreichenden Punkt, dem Masai Point auf 2094 Metern hinauf. Von hier oben hat man einen 360 Grad Ausblick auf den Rhyolite Canyon. 

Zusammengefasst:

  • Scenic Drive abfahren
  • Picknick an einem der schönen Pullouts mit Picknicktischen
  • Wandern (Richtige Kleidung wählen)
  • Camping (Bonita Canyon: 26 Stellplätze)

Weitere Informationen zum Park gibt es auf der Seite des Chricahua National Monuments.

Lustige Felsformationen im Chiricahua National Monument in Arizona.
Tipps zum Chiricahua NM.

Übernachten in Willcox:

Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Heimweg. Der Rückweg nach Willcox wird glücklicherweise entspannter als der Hinweg, denn der Zwerg schlummert ein. Wir fahren dem Sonnenuntergang entgegen. 


Im Ort angekommen, müssen wir allerdings feststellen, dass hier bereits am frühen Abend die Bordsteine hochgeklappt werden. Es ist nichts mehr los und die alten, brüchigen Gebäude jagen nun mehr Angst als zuvor Charme ein. Willcox wurde 1880 unter dem Namen Maleyan an der Southern Pacific Railroad gegründet. 1889 wurde die Stadt zu Ehren von General Orlando Bolivar Willcox umbenannt. Es war aber weniger eine Eisenbahnstadt, als im wahrsten Sinne des Wortes ein "Kuhdorf". Bis heute ist das Vieh ein wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt. Jedes Jahr gibt es auch eine große Vieh-Auktion.

 

Wir bekommen davon wie gesagt nichts mit. Wir fahren direkt ins Hotel - das SureStay Plusby Best Western. Die Zimmer hier sind groß. Es ist sauber und wir können es für einen Zwischenstopp empfehlen. In der Nähe gibt es auch Fast-Food-Ketten und einen Supermarkt.



Der gesamte 5-wöchige USA-Roadtrip 2019


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