Urlaub: nachhaltige Radreise - mit der Familie

Beste Tipps für Urlaub mit dem Fahrrad

Radurlaub ist eine sehr nachhaltige Art von Urlaub. Und Radreisen lassen sich bestens in Deutschland und den angrenzenden europäischen Ländern durchführen. In Zeiten einer Pandemie ein nicht unwichtiger Aspekt. Doch Radreisen sind so viel mehr. 

 

Zugegeben, vor der ersten Radreise hört sich ein Urlaub auf dem Fahrrad vielleicht nicht besonders einladend und spannend an. Täglich Fahrradfahren, ist das nicht anstrengend, immer Dasselbe, schwitzig in der Sonne oder eklig nass und kalt im Regen und vor allem nichts für Familien oder Unsportliche? Nein, ist es nicht! Natürlich sollte eine gewisse Affinität bestehen sich täglich auf dem Fahrrad fort zu bewegen, aber alles andere ist reine Planung und Vorbereitung.

 

Radreisen machen Spaß. Radreisen sind abwechslungsreich. Radreisen lassen sich auch als Familie perfekt umsetzen.

Wir haben Euch mit weiteren Bloggern die wichtigsten und besten Tipps für einen Urlaub auf dem Fahrrad zusammengestellt. Mit diesen Tipps könnt Ihr Euch auf Eure erste Radreise wagen, seid gut vorbereitet und könnt ganz viel Spaß haben:


1. Die Streckenwahl - bitte kein Qual von Outdoorfamilienglück:

Die ausgewählte Route ist vor allem für Freizeitfahrer sehr wichtig. Sind die Etappen zu lang oder gar zu schwer geht schnell die Freude am Urlaub schnell verloren. Es soll ja kein Qual werden. Es soll Spaß machen und bestenfalls bleibt noch Zeit für weitere Aktivitäten am Tag. Das Radfahren muss im Radurlaub nicht nur den Tagesablauf bestimmen. Anfangs ist weniger also sicherlich mehr.

Das sieht auch Natalie von outdoorfamilienglueck.com so. Ihr Tipp: "Es ist auch schön, mal Zeit für eine zusätzliche Pause an einer besonderen Stelle verbringen zu können. Wir fahren am liebsten 50 bis 60 Kilometer pro Tag (ohne Kind). Das ist aber natürlich auch eine Frage der Kondition und abhängig von den zu bewältigenden Höhenmetern." Mit Kind ist für Anfänger eher die Hälfte angebracht.

 

Natalie bloggt über Natur- und Outdoor-Erlebnisse sowie aktive Reisen für die ganze Familie. Dabei liegt der Schwerpunkt im Wandern und Reisen mit Kindern, aber auch auf Outdoor-Aktivitäten mit Freunden und ihrem Mann. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, Familien dazu zu motivieren, Freizeit an der frischen Luft zu verbringen und es Kindern zu ermöglichen, die Natur mit allen Sinnen zu erleben.

Natalie vom Blog Outdoorfamilienglück mit Fahrrad unterwegs.
Natalie vom Blog Outdoorfamilienglück mit Fahrrad unterwegs.

Wir fahren für unsere Radreisen am liebsten an einem Fluss entlang, möglichst von der Quelle bis zur Mündung. Es ist einfach toll, dem Lauf eines Flusses zu folgen und zu erleben, wie aus einem ganz kleinen Bach allmählich ein stattlicher Fluss wird.

 

Wir fahren also einmal pro Jahr einen Flussradweg über mehrere Tage. Das bedingt natürlich, dass wir eine Strecke und keinen Rundweg erradeln. Dabei reisen wir mithilfe von Auto und/oder Zug möglichst nah an die jeweilige Quelle, verbringen dann vier Tage nur auf dem Rad und fahren anschließend wieder heim bzw. zum Auto oder nächsten Bahnhof. 

 


Bei unserer Radtour an der Rur radelten wir sogar zurück bis nach Hause, das war auch ein tolles Erlebnis. Unsere absoluten Highlights bisher waren der Ruhrtalradweg (Quelle bei Winterberg, Mündung in den Rhein bei Duisburg) und der Eder-Radweg (Quelle im Rothaargebirge südlich von Schmallenberg, Mündung in die Fulda bei Guntershausen).

 

Noch ein Tipp was unbedingt ins Gepäck muss:

Packt immer wetterfeste Kleidung ein. Auch wenn die Wetteraussichten zu Beginn gut sind, es kann sich gerade bei mehreren Tagen immer ändern. Wir haben außerdem immer eine Picknickdecke auf dem Gepäckträger dabei und nutzen diese gerne für ein Picknick im Grünen.


2 Packtipps - alles was mit muss von Weltreize:

Da haben wir von Natalie die perfekte Überleitung zu Claudia von weltreize.com und zum Thema Packen. Claudia und Dominik schreiben seit ihrer einjährigen Weltreise über ihre kleinen und großen Abenteuer. Ihr Motto: Die Welt beginnt vor der eigenen Haustür. Auf ihren Aktiv-, Erlebnis- und Städtereisen lieben sie es, neue Dinge auszuprobieren und mit ein bisschen Angst im Nacken die Komfortzone zu verlassen.

 

Mehrtägige Radreisen habe ich erst vor ein paar Jahren für mich entdeckt. Inzwischen gehören sie zu meinen liebsten Reisearten. Denn mit dem Fahrrad - egal ob mit meinem eigenen Trekkingrad oder mit einem geliehenen E-Bike - habe ich genau die richtige Kombination aus Vorankommen, Bewegung, frischer Luft und Freiheit.

Fahrräder Elbradweg nach Cuxhaven.
Auf dem Elbradweg Richtung Cuxhaven unterwegs.

Wenn du mehrere Tage mit dem Rad auf Tour bist, ist es am wichtigsten, für alle Wetterlagen gerüstet zu sein. Ich fahre immer mit meinen Joggingschuhen, die sind schön leicht und trocknen schnell. Eine Regenhose habe ich genauso griffbereit wie meinen Regenmantel. Daran mag ich besonders, dass er bis über meine Körpermitte geht, und diese so doppelt geschützt ist. Manche bevorzugen aber auch ein Regencape.

 

Genauso wie für dich solltest du auch Regenüberzüge für deine Taschen haben, um dein Gepäck vor Nässe zu schützen. Unabdingbar sind außerdem eine Trinkflaschenhalterung am Fahrradgestell sowie eine passende Trinkflasche. Radfahren ist Sport und du solltest darauf achten, dass du genug trinkst. Wenn du deine Flasche immer erst aus den Satteltaschen kramen musst, wird dich das sicher abhalten!

 


Ansonsten habe ich mich für meine erste mehrtägige Radtour beim Discounter mit Equipment eingedeckt. Das findest du dort in jedem Frühjahr. Es ist gut als Starterset, bevor du weißt, dass Radreisen wirklich dein Ding sind. Ich benutze das günstige Equipment tatsächlich immer noch. Dazu gehören neben den beiden Fahrradtaschen unbedingt ein Gelsattelüberzug, eine gepolsterte Radlerhose, eine Lenkertasche und Radfahrhandschuhe.

 

Erstaunlich fand ich, wie viel tatsächlich in die beiden kleinen Radtaschen und die Lenkertasche passte. Wertsachen habe ich soweit möglich reduziert und in die Lenkertasche gepackt, sodass ich sie immer dabei hatte, wenn wir Städte angeschaut haben. Oft kannst du die Räder auch bei der Touri-Info oder an ähnlichen Punkten sicher einschließen. Uns ist noch nie etwas gestohlen worden.

 

Claudia von Welltreize auf dem Elbradweg.
Claudia von Welltreize auf dem Elbradweg.

Tatsächlich habe ich dem Thema Packen für eine Radtour einen eigenen Artikel gewidmet: In meiner Packliste für 1 Woche Radtour findest du alles an Zubehör, was du für deine mehrtägige Radtour brauchst.


4. Nahrung für unterwegs:

Frische Luft macht hungrig - das ist bekannt. Radfahren natürlich erst recht. Je nachdem wie ihr die Tagesetappe plant, seid Ihr einige Zeit auf dem Fahrrad unterwegs. Wir raten dazu dringend ausreichend Flüssigkeit, aber auch Snacks in die Tagestaschen einzupacken. Trinken ist wichtig und sollte sowieso immer wieder gemacht werden.

 

An besonders schönen Plätzen möchte man ganz spontan aber vielleicht auch länger verweilen, weil sie so einladend sind. Ein netter See, ein herrlicher Aussichtspunkt oder eine schöne Bank unter einem Baum. An solchen Stellen lässt es sich perfekt Verweilen, vor allem mit einem kleinen Snack. Wir empfehlen ein paar Power-Riegel, etwas Obst aber gerne auch etwas Herzhaftes für eine Brotzeit am Morgen vorzubereiten und mitzunehmen. Für die Kleinen darf es auch mal eine Süßigkeit sein um ggf. die letzten Kilometer zu überstehen. So kommt ihr entspannt durch den Tag.

Nahrung beim Urlaub mit Fahrrad.
Wenn es anstrengend war, darf es auch ein herzhafter Snack bei der Radreise sein.


4. Das Radurlaub - Ausrüstungs-A&O mit Kindern von Adventuremo:

Radreisen mit Kindern erfordern generell ein paar weitere Punkte die beachtet werden müssen. Tom ist beispielsweise Ausrüstungsgeek, Oudtoorfreak und Mountainbike-verrückter Papa. Er schreibt gerne und detailverliebt über eigene Outdoor-Erfahrungen, Nachhaltigkeit und Ausrüstungen die Outdoorabenteuer mit Kindern einfacher und besser machen. Für uns hat seine Frau Kristina die ebenfalls auf adventuremo.de über Outdoor-Erlebnisse der Familie mit drei Kleinkindern, Ausrüstung, den Familienalltag und wie das ganze mit Nachhaltigkeit vereinbar ist schreibt, das Radurlaub A&O zusammengestellt.

Für jedes Alter gibt es eine Lösung auf dem Fahrrad.
Mit mehreren Kindern und dem Fahrrad im Urlaub.

Wenn man selbst ein wenig radverrückt ist, fiebert man unweigerlich dem Moment entgegen an dem der Nachwuchs endlich die ersten Versuche auf dem Laufrad unternehmen kann. Obwohl das meist recht schnell geht, und die meisten auch schnell auf das erste richtige Fahrrad umsteigen, sind wir hier natürlich noch Jahre von der ersten gemeinsam (selbst) gefahrenen Tour entfernt (auch wenn der verrückte Bike-Papa in mir das oft erfolgreich verdrängt). Bis dahin gibt’s im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Kindersitz oder Anhänger. Oder doch nicht? Oft sind die Kids schwerst motiviert selbst zu fahren, können aber längere Strecken oder gar steile Anstiege nicht aus eigener Kraft schaffen. 

 


Die Lösungsansätze sind so vielfältig wie unsere Kinder: vom klassischen Anhänger mit Laufrad Huckepack, Frontkindersitz, über Nachläufer, Nachläuferkupplung fürs Kinderrad, bis hin zum elastischen oder automatisch aufrollenden Abschleppseil für die Größeren. Egal was eure technische Lösung auch ist, vergesst die Grundbedürfnisse eurer kleinen Rider nicht. Ohne ausreichend Snacks, Getränke, Pausen, Bücher und evtl. Kuscheltiere für die Kleineren im Anhänger wird aus der spaßigen Ausfahrt schnell eine Nervenzerreisprobe für Alle.

 

Wenn euer Nachwuchs schon selbst fährt, achtet darauf, dass das Fahrrad im Vergleich zum Körpergewicht nicht absurd schwer ist. Ein 10+ kg Kinderfahrrad für einen 18kg Dreijährigen entspräche in meinem Fall einem 30kg Bike – das kann eigentlich keinen Spaß machen. Und: solange ihr euren Nachwuchs nicht abschleppt, überlegt auf eure E-Unterstützung zu verzichten, damit euer Nachwuchsbiker nicht ausbrennt.

Wenn ihr unschlüssig seid, welcher Sitz oder Anhänger der Richtige ist auf Adventuremo gibt es Tipps für die richtige Fahrrad-Ausrüstung

Die verschiedenen Möglichkeiten ein Kind auf der Fahrrad-Tour zu transportieren und beschäftigen:


5. Zeiteinteilung eines Reisetages:

Radreisen sind mit genügend Aktivität verbunden. Plant nicht zu viel um die Radreise herum. Geht die Fahrradtage entspannt an und genießt es einfach. Oft entdeckt man am Wegesrand tolle Sachen: bleibt an einem wunderschönen See sitzen, entdeckt ein tolles Café oder einen spannenden Spielplatz für die Kinder. Solche Highlight sollten genutzt werden. Schnell ist dann die eine oder andere Stunde rum. Wer sich jetzt zu viel vorgenommen hat, sei es an Wegstrecke oder weiteren Aktivitäten wie Museumsbesuchen oder ähnlichem kommt schnell in Zeitdruck. Einfach Radfahren, der Rest kommt von selbst.


Die besten Tipps für Radreise-Einsteiger zusammengefasst:

  1. Route und Länge der Kondition angepasst auswählen. Sucht euch für den ersten Urlaub auf dem Fahrrad eine einfache und entspannte Route aus. Lieber weniger als zu viel. 
  2. Richtige Kleidung und Ausrüstung einpacken. Funktionskleidung, Regenschutz, Helme, usw. das sollte alles dabei sein. Ebenso Ersatzkleidung. Durchnässt radeln macht keinen Spaß. Bestenfalls gleich auf wasserdichte Radtaschen achten.
  3. Nahrung für unterwegs. Immer (gesunde) Snacks im Gepäck haben. Für Kinder gerne auch mal etwas Süßes.
  4. Richtige Ausrüstung (Anhänger, Sitz, Lastenrad, Wehoo, eigenes Rad) für Kinder. Egal mit welchem Rad ihr und euer Kind unterwegs ist, es sollte angemessen sein. Wer nicht häuft Fahrrad fährt kann E-Bikes, spezielle Lastenräder oder Anhänger auch mieten.
  5. Zeiteinteilung. Packt die Tage nicht zu voll. Treiben lassen ist beim Urlaub mit dem Fahrrad die beste Devise. Wer Augen und Ohren offen hält entdeckt viel am Wegesrand.

Wir empfehlen für Radreisen-Einsteiger eine organisierte Tour zu buchen. Denn hier wird rundum für alles gesorgt: von A wie Ausrüstung (was das Fahrrad angeht) über U wie Unterkunft bis hin zu Z wie Zubehör (Erste Hilfe Päckchen für Mensch und Rad). Das Gepäck wird transportiert und wenn etwas nicht klappt hilft die Hotline.


Mehr Tipps und Routen zu Radreisen:


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Kommentare: 4
  • #1

    Clarissa | Charming Landscapes (Sonntag, 27 Dezember 2020 17:18)

    Ein sehr schöner Artikel mit vielen nützlichen Tipps. Vielen Dank dafür.
    Im Frühjahr möchte ich mir nun auch wieder ein Fahrrad anschaffen. Ich war schon viel zu lange ohne. Denn die Region hier um uns herum bietet so wunderschöne Radwege entlang der Weser. Im kommenden Jahr möchten wir hier aktiv mit den Kindern radeln. Darauf freuen wir uns ganz besonders.

    Jetzt aber wünsche ich euch schon einmal einen guten Start ins neue Jahr. Bleibt alle gesund. Liebe Grüße, Clarissa

  • #2

    Kind im Gepäck (Dienstag, 29 Dezember 2020 20:51)

    Ja dann, ab auf´ s Fahrrad! Bin gespannt, wann ihr radelt und hoffe es macht Spaß. An Flüssen entlang ist auch spannend und schön.
    Ebenso einen guten Start in 2021 und alles Gute!

  • #3

    cappy (Donnerstag, 26 August 2021 20:18)

    Nachhaltig reisen mit dem Elektrobike und Kindervelo im Gepäck :D Ein absolutes Highlight :) Beste Grüsse

  • #4

    Verena (Sonntag, 14 August 2022 03:01)

    Lieben Dank für den schönen Beitrag und insbesondere für den hilfreichen Hinweis, kein zu schweres Fahrrad für die Kinder zu besorgen. Als Kind habe ich es nie gemocht, Rad zu fahren, bis ich erst im Erwachsenenalter feststellte, dass es nur darauf zurückzuführen war, dass ich zu keinem Zeitpunkt eines hatte, das größen- und gewichtstechnisch auf mich abgestimmt war. Optimalerweise sollte das Kind beim Fahrradkauf dabei sein und eine kurze Probefahrt vornehmen.

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