USA: Kleinkind im Saguaro Nationalpark

Zwischen Stacheln unterwegs

 

Kakteen und Kleinkinder - nicht unbedingt eine prickelnde Kombination, eher eine pieksende Angelegenheit. 

Lohnt es sich also mit kleinen Kindern inmitten eines Kakteenwaldes zu fahren? Logisch, denn die riesigen Kakteen können begeistern.

 Wir haben im Oktober 2019 mit unserem 4,5-jährigen Sohn zwei Ausflüge in die beiden Teile des Saguaro Nationalparks unternommen.

Hier haben wir Euch ein Informationen und Tipps wie der Besuch mit Kleinkind bei den Kakteen erfolgreich wird.

 

Der Saguaro - eine kurze Übersicht:

Der Saguaro Nationalpark in der Sonora Wüste im Süden Arizonas ist nicht nur ein Park, sondern besteht aus zwei Teilgebieten: dem Saguaro West (dem Tucson Mountain District) und dem Saguaro Ost (Rincon Mountain District). Die Rincon Mountain Area wurde 1933 bereits zum National Monument ausgerufen. Erst viele Jahre später galten zahlreiche Bestimmungen auch für den Westteil.

 

1994 wurden dann beide Teile zum Saguaro Nationalpark ernannt. Benannt nach seinen riesigen, imposanten Kakteen, der Gattung Carnegiea gigantea, auf englisch: Saguaro. Doch dieser Teil der Sonora Wüste, welche sich bis weit nach Mexiko erstreckt, hat noch viel mehr Kakteenarten, Flora- und Fauna-Vielfalt zu bieten. Sie gilt nämlich als eine der artenreichsten und schönsten Regionen der Wüste. Die Gesamtfläche der beiden Parkteile beläuft sich auf etwa 370 km². Zwischen den beiden Parkteilen breitet sich die Stadt Tucson aus. 

 

Der westliche Park-Teil ist das kleinere Gebiet. Es enthält ausgedehnte Bestände der Kandelaberkakteen (wie eben dem Saguaro). Das hügelige Park-Gebiet befindet sich auf etwa 800 Metern. Der östliche Saguaro ist wesentlich weitläufiger und erhebt sich weitaus höher. Der Mica Mountain ist mit 2641 Metern der höchste Gipfel im Park.

 

Das Wüstenklima bringt heiße Sommer und sonnige Winter mit sich. Im Sommer (Mai bis September) können die Temperaturen auf über 40° Grad steigen. Im Winter liegen die Tagestemperaturen bei rund 20 Grad, können nachts allerdings unter den Gefrierpunkt fallen. 

Der Eingang zum Death Valley Nationalpark
Der Eingang zum Death Valley Nationalpark

What to do - mit Kleinkind im Saguaro:

Die beiden Saguaro Parkteile lassen sich entspannt mit dem eigenen Auto auf den Loop-Roads erkunden. Im östlichen Teils ist es der Cactus Forest Loop Drive (8 Meilen) und im Westteil der Bajada Scenic Loop (5 Meilen).

  • Saguaro Ost

Der etwa 13 Kilometer lange, geteerte "Cactus Forest Drive" bietet dabei einen Einblick in den vielfältigen Saguaro-Bestand und den ausgedehnten Artenbestand in der Wüste. An zahlreichen Stellen kann angehalten werden. Kurze Spaziergänge sind hier problemlos möglich. Längere Trails führen in die Wildnis der Bergwelt. Außerdem gibt es zwei nette, gut ausgestattete Picknickplätze. Plant für diesen Parkteil etwa 1,5 Stunden Besuchszeit ein.

  • Saguaro West

Der rund 8 Kilometer lange "Bajada Loop" schlängelt sich durch einen dichten, imposanten Wald von Saguaros. Die Straße ist nicht geteert, aber gut befahrbar. Sehr interessant und faszinierend ist der "Valley View Overlook Trail". Er ist nur etwa 1,5 Kilometer lang (Rundweg) und bietet spektakuläre Ansichten und Ausblicke auf die Berge, die Wüste und die Kakteen. Auch hier könnten längere Wanderwege in die Wildnis unternommen werden. Es gibt zwei Picknickplätze welche zum Verweilen an der Loop-Road zwischen den Kakteen einladen. Weitere liegen etwas abgelegen. Für diesen Teil benötigt ihr rund 60 Minuten zum Anschauen.

Ist es gefährlich für Kinder im Saguaro?

Kakteen machen beim Anfassen "Autsch". Das Wissen die kleinen Kinder schnell. Spätestens wer trotz zahlreicher Warnungen seine Finger von den pieksenden Stacheln nicht lässt lernt es so. Da der Großteil des Parks mit dem Auto erkundet wird, ist es sowieso nicht gefährlich für die Kinder.

Im Gegensatz zu den Kakteen, ist im Sommer die Hitze, wesentlich gefährlicher. Auch Tiere können hier wahrscheinlich eher zum Verhängnis werden als die Vielzahl an Kakteen. 

Grundsätzlich lassen sich die beiden Parkteile super mit Kinder erkunden, da sie nicht riesig sind und die teils riesigen und auch lustig geformten Kakteen begeistern. 

 

Unfälle im Saguaro Nationalpark:

Auch im Saguaro Nationalpark bleiben Unfälle aufgrund von Nichtbeachtung der Regeln nicht aus. Zuletzt ereignete sich im Juli 2019 ein Unfall, welcher tragischer hätte Enden können. Da die Straßen im Park teils sehr steil und kurvig sind (vor allem im westlichen Gebiet) ist Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung und Vorsicht geboten.

Ein Autofahrer prallte gegen einen Saguaro. Dieser durchschlug daraufhin die Windschutzscheibe. Der Fahrer wurde nur knapp von den großen Stacheln verschont. Hier findet ihr einen Videobeitrag. Der Vorfall ereignete sich zwar auf keiner der beiden Loop-Roads, dennoch macht er deutlich, dass Vorsicht geboten ist.


Verhaltensregeln mit Kleinkind im Saguaro:

  • Der Saguaro ist wilde Natur, kein Freizeitpark.
  • Habt immer ausreichend zu Trinken bei Euch, auch wenn Ihr "nur" im Auto seid oder Euch von diesem wenige hundert Meter entfernt. 
  • Wenn Ihr den Park in den Sommermonaten (Mitte Juni - September) erkundet, können "flash floods" Sturzfluten vorkommen. Es ist die Zeit der Monsoon- Season, heftige kurze Gewitter sind hier nicht ungewöhnlich.
  • Haltet Euch nicht zu lange in der prallen Sonne auf und denkt immer an ausreichend Sonnenschutz für die Kleinen und Euch. Schon nach kurzer Zeit ohne Kopfbedeckung könnt Ihr einen Hitzschlag erleiden.
  • Lasst die Kleinen nie unbeaufsichtigt spielen. Unter Steinen und in Erdlöchern können sich Klapperschlangen, Skorpione oder giftige Spinnen befinden.
  • Immer wieder kann es Krankheiten geben. Aktuell (Ende 2019) gibt es Fälle von Tollwut. Daher bitte den Kontakt mit Tieren meiden und auffällige Tiere unverzüglich dem Park Manager melden. Außerdem gibt es aktuell auch Fälle von Fleckfieber (übertragen durch Zeckenbisse).

3 Tipps für den Besuch mit Kleinkind im Saguaro:

  • Besucht den Park bestenfalls nicht in den heißen Sommermonaten.
  • Fahrt einfach ganz entspannt die Hauptroute durch den jeweiligen Park und macht ggf. jeweils eine kurze Wanderung.
  • Besucht auf jeden Fall beide Parkteile. Bestenfalls schaut ihr ein Teil des Parks (Saguaro Ost) am Tag an und den anderen Teil des Park (Saguaro West) zum Sonnenuntergang an. Das hat uns perfekt gefallen.

Nützliche, aktuelle Infos:

Alles Wichtige wie Ankündigungen jeglicher Art, extreme Wettersituationen und Eintrittsgebühren in den Saguaro Nationalpark findet Ihr auf den Seiten des National Parks Service.

 

Habt Ihr das Death Valley besucht oder überlegt es Euch gerade? Wie waren Eure Erfahrungen dort?  Wäre die teils extreme Hitze etwas für Euch?


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Reisewut berichtet übere ihre Erlebnisse in Tucson und dem Saguaro.

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