Problemlose Mietwagen - Langzeitmiete
Ein Auto in den USA oder Kanada für den Urlaub mieten - kein Problem. Hierfür gibt es zahlreiche Anbieter und Seiten. An dieser Stelle unsere persönliche Meinung vorweg: unser absoluter Favorit ist Alamo. Denn hier könnt Ihr eigentlich immer Euren Mietwagen selbst aus der Choice-Line wählen. Wenn Ihr Euch bei USAtogo anmeldet, dann bekommt Ihr übrigens super Mietwagenpreise bei Alamo und habt dennoch einen deutschen Vermittler, sollte etwas schief gehen (unbezahlte Werbung).
Also was ist, wenn die 30 Tage überschritten werden? Sobald eine Reise länger ist, liest man oftmals von den wildesten Problemen über Langzeitmieten in Nordamerika. Fakt ist: tatsächlich ergeben sich sehr häufig Probleme. Warum? Erfahrt Ihr gleich.
Wir haben mittlerweile mehrmals Mietwagen für längere Perioden, zwischen fünf Wochen und zwei Monaten, angemietet. Einige Probleme sind uns dabei selbst - mehrfach - passiert. Zuletzt klappte es jedoch sehr gut und problemlos in Kanada. Wir klären Euch auf, welche Probleme sich durch eine Langzeitmiete häufig ergeben und haben Tipps und Informationen zur Langzeitmiete zusammengestellt
Welche Probleme ergeben sich bei der Langzeitmiete?
Man mag der Annahme sein, dass heutzutage eine Mietdauer - egal wie lange - keine Probleme mit sich bringen sollte. Doch leider stellt es für die Autovermietungen immer noch eher eine Seltenheit dar. Bei einigen Anbietern ist es beispielsweise gar nicht möglich online direkt mehr als 30 Miet-Tage einzugeben. Bei anderen ist dies zwar möglich, doch letzten Endes, wenn das Auto dann abgeholt wird, wird der Vertrag immer nur über maximal 30 Tage (bei Alamo) / 28 Tage (bei Sixt) ausgestellt. Generell können die Mietverträge anscheinend nicht länger ausgestellt werden (laut mehrmaliger Aussagen von verschiedenen Alamo-Mitarbeitern). Hieraus ergeben sich dann oftmals folgende Probleme:
- der Mietwagen soll nach x Tagen getauscht werden oder
- der neue Mietwagenvertrag wird nicht mit den ursprünglich gebuchten, sondern neuen Konditionen verrechnet (sehr häufig der Fall)
Unsere Mietwagen-Erfahrungen:
Einen Mietwagentausch mussten wir trotz Langzeitmiete nie durchführen, allerdings ergab sich mehrfach das Problem (bei über der Hälfte aller Langzeitmieten), dass das Auto nur die ersten 30 Tage zu den gebuchten Konditionen vergeben wurde und die weiteren Tage zu einem neuen, deutlich teureren, Preis berechnet wurden. Ja, und das trotz vorliegendem ursprünglichem Vertrag!
Nachdem wir beim ersten Mal, bei dem uns dies passierte rund ein halbes Jahr mit Alamo (erfolgreich) stritten, waren wir beim zweiten Mal darauf gefasst. Denn natürlich passierte wieder der gleiche Fehler. Doch dieses Mal konnten wir direkt vor Ort den Fehler klären und korrigieren. Das machte es deutlich einfacher.
Bisher stellten wir fest, dass in den USA (bei Alamo) meist ein Anruf nach Vertragsende erwünscht wird. Man erhält dann eine weitere Vertragsnummer. Diese führt wohl zu den besagten Problemen. In Kanada waren keine Anrufe nötig und es gab keine Probleme.
Eine weitere Anmietung in Kanada bei Sixt war ebenfalls problemlos. Vor Ablauf des ersten Vertrages (28 Tage Laufzeit) sollten wir eine kurze mail überprüfen und unseren Kilometerstand mitteilen. Gesagt getan. Nach 28 Tagen erhielten wir dann eine weitere mail mit der restlichen zu bezahlenden Gebühr für die weiteren Tage. Alles war korrekt angegeben und passte. Es gab auch hier keine Probleme.
Bei der Anmietung also direkt bezüglich den Konditionen für die weiteren Tage (28 oder 30+) nachzuhaken ist zwar sicherlich kein Fehler, bringt am Ende meist nichts. Es wird nämlich generell bejaht, dass alles korrekt abgerechnet wird. Der Fall wird vorab als problemlos angesehen, über potentielle Probleme will man nichts wissen. Diese Gespräche führten wir nun schon einige Mal. Es ist also nur vergeudete Zeit bei der Abholung darauf hinzuweisen, dass bitte bei der Verlängerung die gleichen Konditionen verwendet werden. Diese Verlängerung führen nämlich ganz andere Mitarbeiter durch, die nichts mit den Kollegen am Schalter zu tun haben.
Unser Tipp: Plant genügend Zeit bei der Mietwagen-Rückgabe ein. Kontrolliert ob und welche weiteren Zahlungen auf Euch zukommen. Eigentlich wird vorab meist nur der Betrag für 30 Tage abgebucht. Habt Ihr alles vorab komplett bezahlt dürfen keine Zusatzkosten anfallen. Sollten dann aber plötzlich höhere Konditionen verlangt werden, wie ursprünglich festgehalten, widersprecht sofort. Prüft, dass die weiteren Tage keinen höheren Tagespreis, als die Tage der ersten Anmietdauer haben. Dazu ist es wichtig, dass Ihr nicht nur euren ursprüngliche Buchung parat habt, sondern vor allem den Mietvertag der ersten 30 Tage. Wenn dann ziehen die Mitarbeiter nämlich diesen als Vergleich herbei. Wichtig ist somit auch, dass der erste Vertrag korrekt ist. Denn auf jeden Fall vor Ort am Schalter prüfen. Sollten hier schon falsche Tagespreise verwendet werden, dann wird es hinterher sehr kompliziert.
Wir können nur sagen: lasst Euch auf keinen Fall abwimmeln oder vertrösten, sondern besteht ruhig und geduldig auf Euer Recht und die vorab gebuchten Preise.
Wichtig ist:
- Richtigkeit des Vertrags über die ersten 30 Tage
- Prüfung des Tagespreise auf Zweitvertrag, dass identisch zum Ursprungsvertrag.
- Vorhandensein des Erst-Vertrags.
Ein Auto mieten oder kaufen?
Diese Frage geht sehr häufig mit der Langzeitmiete einher. Ist es nicht einfacher und günstiger irgendein Auto zu kaufen, als es kompliziert und teuer zu mieten? Die Antwort ist einfach: kommt darauf an wie lange das Auto denn gebraucht wird.
Bei kürzeren Langzeitmieten von bis zu drei Monaten macht es auf jeden Fall keinen Sinn ein Auto zu kaufen. Denn erstens benötigt ein Autokauf eine gewisse Zeit, und selbst wenn dies vorab online oder über Freunde erledigt wird, ergibt sich zwangsläufig das Problem der Anmeldung und Fahrzeugversicherung. Eine Versicherung kann nicht Monatsweise abgeschlossen werden und schon gar nicht als Tourist. Sollte die Reise somit nicht ein halbes Jahr oder länger sein, so empfiehlt es sich - der Einfachheit halber - tatsächlich zu mieten.
Weitere Vorteile der Miete sind:
- keine Wartungs- oder Reparaturkosten
- kein Restwertrisiko
- kein Weiterverkaufszwang
- keine Probleme mit An- und Abmeldungen
- keine Versicherungskosten oder weiteren versteckten Kosten
Wer ein Auto mietet muss sich in der Regel um nichts kümmern. Bei auftretenden Problemen oder Schäden wird der Mietwagen einfach getauscht. Und wer sich vorab um den richtigen Vertrag kümmert, ist rundum bestens abgesichert und erlebt keine bösen Überraschungen. Ebenso sind Behördengänge und sonstige Verwaltungssachen geklärt. Mit einer - sicherlich etwas teureren - Miete umgeht man also zahlreiche Probleme die auftreten können.
Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie Auto verschiffen oder leasen. Diese Möglichkeiten sind ebenfalls erst bei sehr langen Aufenthalten von einem Jahr und mehr rentabel.
Tipp: Wenn Ihr niemand vor Ort kennt, der Euch beim Kauf und Versicherung eines Wagens unterstützen kann oder dies sogar übernimmt, bleibt beim Mietwagen. Es gibt immer wieder, auch für längere Anmietungen, gute Angebote oftmals zum Beispiel bei Pick-Ups.
Allgemeine Tipps zum Mietwagen in Nordamerika:
Seit der Pandemie sind die Preise für Mietwagen deutlich in die Höhe geschossen. Angeblich wurde der Fuhrpark verkleinert und kann nun der wiederum stark angestiegenen Nachfrage nicht stand halten bzw. kann der Fuhrpark nicht so schnell erweitert werden. Ob dem wirklich so ist? Nunja. Jedenfalls sind die Mietwagenpreise kein Zuckerschlecken. So manches Mal fragt man sich da schon, wie man sich das leisten soll. Eines ist klar: die Mietwagenpreise variieren je nach Ort, Datum und Fahrzeugklasse sehr.
Beim Ort und dem Datum mag man nicht immer wirklich flexibel sein, wenn es in den Urlaub geht. Zumal sich die Flugpreise, dann auch wieder stark ändern können. Unsere Tipps beziehen sich daher vorwiegend auf die Fahrzeugklassen selbst und die Anbieter. Hier sind teils immer wieder deutliche Schnäppchen zu finden, wenn man bereit ist regelmäßig zu recherchieren.
TIPP 1: regelmäßig Preise vergleichen
Bestenfalls macht Ihr Euch die Mühe und schaut bei verschiedenen Anbietern (Alamo, Hertz, Budget,...) und Portalen (Check24, billiger-mietwagen.de,...) regelmäßig zu unterschiedlichen Zeiten und Wochentagen vorbei und vergleicht die Preise.
Das ist natürlich aufwendig, allerdings konnten wir hier schon gewaltige Unterschiede feststellen. Hat Fahrzeug x Freitagmorgens nur knapp 50,- $ pro Tag gekostet, so waren es Samstagabend plötzlich über 80,-$. Es können sich hier wirklich Unterschiede von fast doppelt so hohen Preise ergeben. Zudem spielt natürlich noch rein, ob es ab einem bestimmten Zeitpunkt Angebote gibt.
TIPP 2: Fahrzeugklasse
Definitiv sind bestimmte Fahrzeugklassen häufiger und mehr gefragt als andere. Teils ist dies auch von dem Anmietort abhängig. Gerade in New York ist das Angebot an Kleinwagen und Wagen mittlerer Größe viel gefragter als von großen SUVs. Wenn Ihr nun hofft, dass damit die SUVs der Oberklasse günstig sind - leider nein. Hiervon gibt es in New York sowieso schon viel weniger anzumieten als bspw. in Las Vegas.
Allerdings gibt es auch hier immer wieder verschiedene Fahrzeugklassen, oftmals auch E-Autos bzw. Hybrid oder Pick-Ups, die es sehr kostengünstig gibt, da die Nachfrage einfach sehr gering ist. Ein wenig Flexibilität in der Fahrzeugklasse führt manchmal zum Schnäppchen.
TIPP 3: Pick-Up
Wie bereits angesprochen kann Variabilität in der Fahrzeugklasse zu guten Angeboten führen. Wir selbst haben immer gerne große SUV´s (Suburban, Escalade,...) gemietet. Aktuell sind die preislich jedoch soweit von Gut und Böse entfernt, dass ein Ober-/Luxusklasse SUV kaum finanziell drin ist. So sind wir auf die Pick-Ups gestoßen. Zuletzt (im kompletten Jahr 2023) haben wir hier sehr gute Angebote gefunden.
Meist war es so, dass die großen Pick-Ups (bspw. F150) nur minimalst teurer, oftmals sogar preislich gleich lagen wie die kleinen Pick-Ups. Zudem sind sie preislich häufig auf dem identischen Niveau wie ein Mittelklasse SUV (RAV4), Oberklasse-Wagen oder sogar darunter.
Natürlich muss man etwas abwägen, ob es ok ist die Koffer entweder auf der Rückbank zu verstauen, oder auf der Ladefläche. Wir haben schon beide Varianten je nach Wetter und Wegstrecke durchgeführt und sind fein damit. Für uns ist der Pick-Up eine sehr gute SUV-Lösung.
Tipp zu Langzeitmieten - long term car rentals:
Langzeitmieten von Rental Cars sind möglich, variieren jedoch je nach Mietwagenanbieter in der monatlichen Abrechnung und Anzahl der Tage die insgesamt möglich sind. Informiert Euch deshalb vor Buchung genau welche Mietzeiträume Euer Anbieter anbietet. Bucht bestenfalls direkt oder über ein seriöses deutsches Portal wie USAtogo. Hier erhaltet Ihr im Streitfall dann auch die nötige Unterstützung und habt einen deutschen Ansprechpartner. Das macht vieles einfacher, denn von Deutschland aus sind die amerikanischen Kollegen im Streitfall einfach nicht mehr zu erreichen oder ignorieren die Beschwerden einfach so lange bis man aufgibt. Das haben wir selbst schon erlebt.
Die Tipps zur Langzeitmiete:
- Vertrag über die ersten 30 Tage auf Richtigkeit überprüfen und aufheben.
- Prüfung des Tagespreise auf Zweitvertrag (Tagespreis muss identisch sein zum Ursprungsvertrag).
- Buchung über "greifbaren" deutschen Vermittler.
Fazit zur Langzeitmiete:
Es ist immer noch so, dass eine Langzeitmiete in den USA und Kanada die meisten Mietwagen-Mitarbeiter vor ein Problem stellt. Mehr als 28 bis 30 Tage sind pro Vertrag nicht möglich. Das ist wohl Fakt. Dass eine längere Anmietdauer dennoch zu den ursprünglich gebuchten Konditionen möglich ist, ist vielen Mitarbeitern fremd, aber dennoch ist es so. Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass es sich gebessert hat und manchmal - wie nun zwei Mal in Kanada - eine Langzeitmiete auch problemlos verlaufen kann.
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