USA / New Hampshire im Winter

Viel Wald und zugefrorene Seen

Neu-England - irgendwie ein weites Stück Europa in den USA

New Hampshire, eine wirkliche Vorstellung von dem Bundesstaat im Nord-Osten der Vereinigten Staaten haben wenige. Zugegeben, wir hatten es auch nicht. Neu-England ist das eben und es gibt den Indian Summer. So weit so gut. Und sonst so? Wald! Wald, nichts als Wald. Wald sage ich Euch, gibt es dort einfach zu Hauf. Denn New Hampshire besteht hauptsächlich aus einem riesigen Waldgebiet. Es gibt nur wenige Orte an denen es keine Bäume gibt. Eigentlich fast gar keine, denn der Wald ist immer irgendwie zu sehen.

Indian Summer in New Hampshire - typischer könnte sich der Nord-Osten hier nicht präsentieren.
Indian Summer in New Hampshire - typischer könnte sich der Nord-Osten hier nicht präsentieren.

Fakten über New Hampshire:

Kurz ein paar Fakten und Daten als Vorstellung. Die Hauptstadt des über 24.000m² großen Bundesstaates ist Concord. Die Stadt liegt wie die meisten Städte des eher dünnbesiedelten Staates im Süden. Auch wenn Concord die Hauptstadt ist, so sind die Städte Manchester und Nashua um einiges größer. Allesamt liegen diese im südöstlichen Gebiet von New Hampshire. 

 

Im Osten grenzt das Gebiet an Maine, im Westen an Vermont und im Norden an Quebec (Kanada). Wegen seiner vielen Steinbrüche, welche allerdings versteckt in den Wäldern liegen, und der mineralhaltigen Gebirge wird der Staat als "Granite State" bezeichnet.

 

Was auffällig ist, ist dass die Architektur viele europäische Elemente aufweist und man sich oft wirklich wie in England oder eben Nord-Europa vorkommt. Kein Wunder, dass der Staat wohl auch als die europäischste Region der USA gilt. Das Feeling ist hier nicht so tief amerikanisch. 

 

Für richtige Outdoor-Fans hat New Hampshire viel zu bieten. Etliche Wanderwege in den Wäldern, Kajaktouren auf den Flüssen und Seen, im Winter hingegen Eisfischen, Schneeschuhwandern und natürlich Skigebieten in den nördlichen White Mountains.

 

Der Winter in New Hampshire:

In New Hampshire herrscht ein feuchtes Kontinentalklima. Starke Temperaturschwankungen sind hier sozusagen an der Tagesordnung - auch im Winter. Generell sind die Winter jedoch eher lang, sehr kalt und schneereich. Im Norden, in den Bergen, fallen bis zu 2,5 Meter Schnee im Süden rund ein Meter weniger. 

Obwohl es einige Skigebiete gibt ist der Winter keine Hauptsaison in New Hampshire. Das ist definitiv der Herbst mit seinem Indian Summer.

Übrigens gibt es nach dem Winter noch eine "fünfte Jahreszeit", die in den April fällt. Die Mud-Season - Schlamm-Saison. Die kommt wenn der Schnee schmilzt und bevor die Frühlingsblumen erblühen. 

 

Die drei Regionen von New Hampshire: Küste, Seen, Berge.

Die Atlantikküste - Hampton Beach & Portsmouth

Gerade einmal gut 30 Kilometer Küstenlinie hat der Staat zu bieten. Damit ist es der kürzeste Küstenabschnitt aller Staaten an der Ostküste. Doch dieser Abschnitt ist nicht zu unterschätzen.

 

Im Winter ist nahezu alles geschlossen. Kaum jemand verirrt sich an den oftmals lange Zeit schneebedeckten Sandstrand. Lediglich ein paar Einheimische genießen hier die winterliche, aber auch eisige Ruhe. Wir geben den Tipp auch im Winter dieses Stückchen New Hampshire nicht auszulassen, es lohnt sich von hier im Schnee auf den Atlantik zu blicken und die kleinen Küstenörtchen auf dem Weg von Süd nach Nord Richtung Portsmouth zu bewundern.

 

Am besten startet man im Süden bei Hampton Beach und fährt einfach die 1A nach Norden entlang. So lernt man den breiten und großen Strandabschnitt von Hampton Beach, an dem im Sommer das Leben tobt ebenso kennen, wie den auch in den Sommermonaten ruhigerem Rye Beach.

Hampton Beach in New Hampshire im Winter.
Der lange Sandstrand von Hampton Beach lädt im Sommer zum Relaxen ein.

Folgt man der 1B dann weiter über die Inseln erlebt man wirklich wunderbare Küstenmomente - auch im Winter. Die Zeit scheint hier in den kleinen Ortschaften stehen geblieben zu sein und angekommen in dem alten Handelshafen Portsmouth kann man die tolle Stadt erkunden.

 

Portsmouth war von 1679 bis 1774 die Hauptstadt der Kolonie New Hampshire. Nahezu unglaublich aber wahr ist, dass hier Erdbeeren wuchsen. Bereits 1623 siedelten hier Seeleute deshalb an. Noch heute ist hier von Strawbery Banke zu lesen. Mittlerweile ein Freilichtmuseum, dass einen die Zeitreise von 1695 bis Mitte des 20. Jahrhunderts erlaubt. Leider ist es im Winter ebenfalls geschlossen.

Dennoch lädt Portsmouth zu einem kleinen Stadtrundgang ein. Der zentrale Kern ist nicht groß und entlang der Market Street, der Altstadt,  lassen sich gut erhaltene Häuser aus dem von Wohlstand geprägten 18. Jahrhundert bestaunen. Neu-England-Feeling pur. Vermutlich gerade im Winter bei frostigen Temperatur. Das Flair ist hier zu spüren und der hübsche Küstenort zieht einen schnell in seinen Bann. Wunderschön auch der Blick über den Piscatagua River - auch rüber nach Maine. 

 

Reisetipp: Wie bereits erwähnt, bestenfalls die Route 1A und dann B von Hampton Beach nach Portsmouth im Norden folgen und genießen.

 

Die Seenlandschaften:

New Hampshire ist geprägt von sehr vielen Ponds, Seen und zwei größeren Seenlandschaften im Landesinneren. Zum einen die etwas kleinere Region rund um den Lake Sunapee und zum anderen die sehr große und deutlich bekannte Region am Lake Winnipesaukee. 300 Kilometer Küstenlinie lassen sich hier erleben und bieten traumhafte, teils unberührte, Natur zwischen den Wäldern. Der Lake Winnipesaukee ist New Hampshires größtes Binnengewässer und glänzt mit zahllosen Buchten und Inseln. Sommer wie Winter ist es ein attraktives Erholungsgebiet. Denn während man im Sommer im See baden, oder die Landschaft drumherum auf Wanderwegen, zu Pferd oder mit dem Mountainbike erkunden kann, so kann man dies im Winter mit Schneeschuhen, Langlaufskiern, Schneemobile oder auch einfach zu Fuß tun. 

Im Winter sind die Seen für gut drei bis vier Monate zugefroren und begehbar. Was bei uns undenkbar ist kann man hier noch uneingeschränkt erleben. Einsam über das dicke Eis wandern oder den Eisfischern beim Angeln zuschauen, das ist hier möglich. Viele der touristischen Küstendörfer verfallen auch hier in eine Art Winterschlaf. An Restaurants, Hotels oder kleinen Läden liest man meist ein "Closed for Season". Doch gerade das macht den Reiz hier im Winter aus. Diese wunderschönen einsame Schneelandschaften lassen einen die Natur wunderbar erleben und genießen. Wer Ruhe und Einsamkeit sucht wird hier definitiv fündig.

 

Reisetipp: Fahrt die Küstenstraßen der beiden Seen entlang. Am Lake Sunapee kann man dies super wenn man von Süden nach Newbury fährt. Dort die 103 bzw. dann die 103 B entlang. So gelangt man auch in das Örtchen Sunapee. Von hier gerne die kleinen Neben-Straßen der 11 weiter in den Norden nutzen bis man auf die I 89 trifft. Über die 103 A oder die Interstate zurück.

Das Gebiet um den Lake Winnipesaukee ist riesig. Nur an der 11 kann man nah an der Küste fahren. Eine komplette Umrundung dauert hier sehr lange. Die 25, 109 und 28 führen noch weiter um das Seengebiet herum. 

 

Die White Mountains:

Die White Mountains sind eine traumhaft bewaldete Bergwelt in New Hampshire.
Die White Mountains sind eine traumhaft bewaldete Bergwelt in New Hampshire.

Seen, Berge und Wälder - dafür ist New Hampshire bekannt. Das bieten die White Mountains. Sie sind Teil der Appalachen und haben ihren Namen erhalten, da ihre Gipfel oftmals schneebedeckt sind. Charakterisiert werden sie zudem durch ihre abgerundeten Gipfel und die U-förmige Tälern, die so genannten Notches.

 

Hier in den White Mountains und dem dazugehörigen National Forest lässt sich nahezu unberührte Natur erleben. Ein Großteil des Gebiets und ist aber auch für seine ausgedehnten Skilanglaufwege, sowie gut frequentierten Wintersportorte, bekannt. 

 

Die höchste Erhebung ist der Mount Washington mit 1917 Metern. Damit ist der Berg gleichermaßen der höchste Gipfel im Nordosten der USA. Von hier bieten sich sagenhaften Panorama-Ausblicke.


Der Mount Washington bietet atemberaubende Bergerlebnisse pur. Die reinste Art ist es sicherlich den Gipfel zu Fuß zu erreichen. Das ist beispielsweise über einen Wanderweg des Appalachian Mountain Club möglich.  Aber es geht auch per Auto. Im Winter wiederum nicht. Da ist die gebührenpflichtige wunderschöne Bergstraße aufgrund der großen Schneemassen leider gesperrt. Die spektakulärste Art auf den Berg zu gelangen ist sicherlich eine Fahrt mit der legendären Mount Washington Cog Railroad. Es ist die erste Zahnradbergbahn der Welt und damit seit 1869 in Betrieb. Die Dampfloks schnauben die fast fünf Kilometer an bodenlosen Abgründen vorbei den Berg hinauf. Dabei überwinden sie eine Steigung von durchschnittlich 25%, am Ende sogar 37%. 

Die White Mountains sind natürlich viel mehr als nur der Mount Washington. In der Region gibt es zahlreiche Wasserfälle, wilde Flüsse, Schluchten und viele Berge. Das Gebiet zählt daher auch zu den landschaftlich reizvollsten in ganz Neuengland. Hier findet man Einsamkeit, Elche und eben urtümliche Wälder.

 

Reisetipp: All das lässt sich sogar mit dem Auto per Roadtrip erkunden. Ein 160 Kilometer langer Scenic Byway, ein Großteil davon nimmt der Kancamagus  Highway ein, schlängelt sich durch dieses traumhafte Gebiet. Es geht durch das Mount Washington alle, die Crawford und Franconia Notch, durch Naturschutzgebiete, die Bergwelt und eben die unzähligen kleinen Dörfer New Hampshires. Sogar der Appalachian Trail, der Fern-Wanderweg, der über 3.500 Kilometer von Georgia nach Maine (oder umgekehrt) führt, quert hier durch.

 

New Hampshire im Winter - ein Fazit:

Winter im Nord-Oster der USA
Tipps: New Hampshire im Winter

Den Bundesstaat im frostigen Winter zu besuchen hat definitiv etwas. Vermutlich kann man zu keiner Zeit sonst, die Natur und die Landschaft so intensiv erleben wie eben in dieser kalten Jahreszeit. Die Touristen, egal ob aus dem In- oder Ausland, zieht es maximal in die Skigebiete, wenn überhaupt. Ansonsten präsentiert sich New Hampshire einfach so wie es ist. Ein sehr ruhiger und gefühlt eher zurückhaltender Staat. Wer das wahre America-Feeling, die unendlichen Weiten und riesige Highways sucht, ist hier fehlt am Platz.

 

Dennoch ist New Hampshire nicht zu unterschätzen. Die Highlights lassen sich auf einem Roadtrip durch den Staat sehr gut und einfach erkunden. Und wer ein wenig auf ein "off the beaten path" steht, der ist mit einem New Hampshire Trip im Winter auf dem richtigen Weg. Es gibt so viel zu entdecken und wer sich darauf einlässt, dem wird New Hampshire in ganz besonderer Erinnerung bleiben.

 

Im Süden der stark besiedelten Teil, gen Mitte die zahlreichen kleinen Ortschaften mit ihren weiß-getünchten Kirchturmspitzen und zwei Seenplatten, ein herrliches Stück Küste im Osten und natürlich die White Mountains im Norden. Das ist New Hampshire mit all seinen Reizen. Es gibt so viel zu entdecken und der Winter ist eine einmalige Gelegenheit dies intensiv und ungestört zu tun.


Wer glaubt hier in New Hampshire kann man nichts erleben liegt falsch. Es ist anders als sonst wo, aber es ist Abenteuer pur!


Weitere Tipps für New Hampshire im Nord-Osten der USA:



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