Egal bei welchem Wetter, der Bodensee - genauer gesagt der Untersee - dort wo sich Deutschland und die Schweiz gegenüber liegen, ist und bleibt unser Lieblingsausflugsziel. Und jetzt im Herbst liegt eine ganz besondere Stimmung über dem westlichen Bodensee. Die dichten Wälder über dem Bodanrück schimmern gold-orange über der dunkelblauen Wasseroberfläche. Am Morgen ziehen oftmals die Nebel-schwaden tief über den See und darüber leuchtet die Sonne schon in strahlendem gelb. Herbst-Genuss pur.

Was im Frühjahr überall die bunten Blüten sind, sind im Herbst die leuchtenden Blätter. Und obwohl die Schifffahrtsaison nun eigentlich vorbei ist, verlängert die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) ihre Saison und schickt an mehreren Wochenenden bis Anfang November ihre Flotte mehrmals am Tag auf Rundkurs. Dann heißt es: Leinen los - per Schiff Grenzen überwinden.

Wir nehmen Euch auf das Erlebnis mit. Bis 6. November könnt Ihr noch selbst losziehen und genießen. 

Zugegeben, am Morgen fällt es uns schwer aus den Federn zu kommen. Doch ein Blick auf den herrlichen westlichen Bodensee genügt und wir sind hellwach. Und auch unser kleiner Mann weiß: wir müssen los, sonst verpassen wir das Schiff. Denn ab Mitte Oktober wird die reguläre Schifffahrt auf dem See eingestellt. Die zahlreichen Boote, die im Sommer ein gängiges Bild auf dem tiefblauen Wasser abgeben, verkehren jetzt nämlich nicht mehr. Glücklicherweise macht es die Schweizerische Schifffahrt am Untersee und Rhein dennoch möglich, den goldenen Herbst an fünf Wochenenden vom Schiff aus erleben zu können.

Wir steigen in Mannenbach, im schweizerischen Thurgau, auf das Schiff. Die Sonne gibt ihr bestens am Himmel, doch die Wolken wollen nur wenige Strahlen durchlassen. Das tut der Freude über den Tag auf dem Schiff jedoch keinen Abbruch. Die frische Seeluft ist nicht allzu kühl und auf dem Außenendeck können wir uns die Brise um die Nase tänzeln lassen. Die Blicke gleiten an den leuchtenden wunderschönen rot-gelben Uferpromenaden entlang. 

Weiter geht es auf die Reichenau. Die darf beim Herbst-Hopping natürlich nicht fehlen. Und logischerweise ist hier der Andrang bei Ein- und Ausstieg am größten. Wer die Insel ausgiebig erkunden will hat mindestens zwei Stunden Zeit. In etwa diesem Abstand fahren nämlich die vier Schiffe über den Tag verteilt. Den genauen Plan findet ihr unten.

Wir haben die Zeit für ein Mittagessen und einen netten Spaziergang zur Hochwart, der höchsten Erhebung auf der Reichenau, genutzt. Locker hätte man aber auch dem Inselrundweg folgen können. Doch die restliche Zeit sitzen wir einfach am Strand. Wir blicken auf die sanften Wellen, genießen die Ruhe, beobachten die bunten Blätter - genießen die Natur. Ok und der kleine Mann kann natürlich Steine ins Wasser werfen. Das ist mit Kindern einfach immer eine tolle Sache.

Von der Reichenau geht es wieder zurück nach Mannenbach. Für uns ist die Runde damit leider beendet. Doch es sei gleich gesagt, dies ist nur der Tatsache geschuldet, dass wir noch heimfahren müssen. Anderenfalls hätten wir noch eine weitere Runde drehen können!

Rauf auf das Schiff und dann wieder runter, hop on, hop off, ist beim grenzenlosen Herbst-Hopping nicht nur die Devise, sondern erwünscht. Das problemlose Aus- und Zusteigen lädt damit zu abwechslungsreichen und schönen Ausflügen am Untersee ein. Deshalb legen die Schiffe viermal täglich an den ausgeschriebenen Landestellen an/ab. Und die Zeiten sind extra mit etwas größeren Abständen gelegt, damit auch genügend Zeit für Ausflugsziele und Erkundungstouren an Land bleibt. Je nachdem kann man somit einfach das nächste oder gar das übernächste Schiff, vielleicht sogar an einem ganzen anderen Zu- als Ausstieg, nehmen.

Ein weiteres Plus, an den Hopping-Wochenenden sind die Fahrräder im Ticketpreis inklusive.  Das erweitert den Radius an Land natürlich noch einmal stark. Wer möchte, verbindet die Schifffahrten also einfach mit Radausflügen anstatt Wanderungen in der Region. So kann man bei guten Planung enorm viel an einem einzelnen toller Herbsttag unternehmen. 

Im Herbst noch einmal auf ein Schiff zu steigen und die westliche Bodenseeregion zu erkunden war für uns eine super Sache. Wir haben das kurze Wochenende am Bodensee damit in vollen Zügen genossen. Auch wenn das Wetter nicht bestens war hat dies überhaupt nichts ausgemacht. Auf dem Schiff braucht es eben nicht nur strahlenden Sonnenschein:

Ein Tag auf dem Schiff bietet viel Abwechslung. Es können tolle Ausflüge an Land unternommen werden und da die Fahrradmitnahme gratis ist, ist dies gerade mit Kindern ein weiterer Pluspunkt. Der Tag verging wirklich wie im Flug und wir können euch das Herbst - Hopping auf dem Bodensee nur empfehlen.