Hluhluwe-Imfolozi: Safari mit Kleinkind

"Gucken... Tiere gucken!"

Das Hluhluwe - Imfolozi Game Reserve:

Vorweg: haltet Euch nicht mit dem Namen des Parks auf. Ihr werdet ihn sowieso nie richtig aussprechen, zumindest nicht in "Zulu". Denn das "Hlu" in Hluhluwe ist ein komisch gegurgeltes "Chschlu", welches wir nicht wirklich fähig sind auszusprechen - Ausnahmen ausgenommen.

 

Das Hluhluwe - Imfolozi ist das älteste Game Reserve mitten im Herzen des "Zululandes" welches Südafrika zu bieten hat. Es liegt rund 250 Kilometer nördlich von Durban in der Provinz KwaZulu-Natal. Beide Gebiete waren einst das Jagdrevier der Könige Shaka und Dingiswayo. Jene waren es aber auch, die die ersten Gesetze zum Schutz und der Erhaltung der Wildtiere auferlegten. Am 30. April 1895 wurden die Gebiete offiziell als zwei geschützte Parkbereiche ausgerufen und das "Game Viewing" erlangte oberste Priorität. 

 

Als zu Beginn des 20 Jahrhunderts das Breitmaulnashorn, das "white rhino", vom Aussterben bedroht war lebten in dem Park lediglich noch 20 Nashörner. Innerhalb der Parkgrenzen konnten sich die Tiere jedoch über die Jahre hin wieder vermehren. Als es wieder genügend Tiere waren begann man 1961 die "white rhinos" in anderen Schutzgebieten anzusiedeln. Bekannt wurde die Aktion unter dem Namen "Operation Rhino". Mehr als 3500 Nashörner wurden seitdem in anderen Gebieten, Parks, Game Reserves und (leider auch) Zoos auf der ganzen Welt angesiedelt. Der Park weist aber nicht nur eine hohe Anzahl an weißen "white", sondern auch schwarzen "black" Nashörnern auf.

 

Seit 1989 sind die damals getrennt gegründeten Parks das heute bekannte Hluhluwe-Imfolozi Game Reserve. Es hat eine Größe von 96 000 ha.

 

Wie gemalt: ein Zebra und zwei Nashörner im Hluhhluwe-Imfolozi Games Reserve.
Wie gemalt: ein Zebra und zwei Nashörner im Hluhhluwe-Imfolozi Games Reserve.

Unsere Erfahrung:

Zugegeben, der Start war wenig vielversprechend. Als wir die ersten Büffel, direkt vor und neben unserem Auto sahen, interessierte sich Samu nicht dafür. Der Tag war lang gewesen, wir verziehen ihm. Aber auch als wir am ersten Safari-Tag Elefanten, Nashörner und ein Flußpferd erspähten kümmerte es Samu wenig. Er erkannte die Tiere, zeigte auch darauf als wir ihn fragten, aber das war´s. Er war recht unruhig, wollte nicht stillsitzen und wir befürchteten schon drei schlimme Tage.

 

Doch am zweiten Tag gelang es uns ihn zusehends für die Tierwelt um uns herum zu begeistern. Wir beobachteten Warzenschweine und zeigten ihm regelmäßig die vielen Impalas. Ganz unerwartet erkannte er plötzlich die "Palas" (wie er sie nannte). Zusehends machte es ihm Spaß die Tiere neben dem Auto zu beobachten und mit uns zu suchen. Vor allem die Impalas hatten es ihm angetan. Die beobachtete er besonders gerne.

 

Nach zwei Tagen hatte er sich mit dem Safari-Erlebnis angefreundet und am dritten Tag konnte er es sogar nicht mehr erwarten. Morgens ging er an das Auto und sagte: "Gucken. Tiere gucken!" Gebannt setzt er sich hin und freute sich auf den Tag mit vielen Tieren.

 


Allgemeine Safari - Informationen:

Nicht alle Nationalparks in Südafrika eignen sich gleich gut für Safaris mit Kleinkindern. In einigen privaten Game Reserve sind Kleinkinder sogar gänzlich unerwünscht. Auf Game Drives oder Walking-Touren in den Nationalparks sind Kleinkinder ebenfalls verboten. Verständlicherweise, denn erstens haben nicht alle Kleinkinder Interesse und Spaß an einer Safari. Und zweitens handelt es sich immer noch um einen Kontakt mit wilden Tieren. Bedenkt, dass Ihr in keinen Streichelzoo fahrt, sondern die Tiere - egal ob Löwe, Büffel oder Affe (um nur einige zu nennen) - richtig gefährlich werden können.

 

Ich habe tatsächlich die Frage gehört: "Ja stört das die Tiere denn wenn das Baby schreit?" Wie gesagt: es sind Wildtiere! Wenn plötzlich etwas "Unbekanntes" laut schreit ist die Chance sehr hoch, dass das Tier/die Herde instinktiv die Flucht ergreift. Logisch, oder? Es kann natürlich aber auch ganz anders kommen. Ein Elefant beispielsweise könnte sich angegriffen fühlen, wenn das Kind unentwegt aus dem Auto brüllt. Wenn sich die Eltern dann noch falsch verhalten - Ihr kennt die Videos, wenn Autos plötzlich umkippen...

 

Nicht zuletzt herrscht in manchen Parks ein Malaria-Risiko wie bspw. dem Krüger NP, dem Hluhluwe-Imfolozi und dem iSmigaliso Weltand Park. Zwar sind die Risiken je nach Jahreszeit (im südafrikanischen Winter) geringer, aber da. Dessen sollten sich die Eltern bewusst sein.

 

Wir geben keine Ratschläge was die Malaria-Prophylaxe betrifft. Bitte besprecht das Thema mit eurem Arzt und/oder dem Tropeninstitut. Dort erhaltet Ihr auch wichtige Impfempfehlungen.

 

Unsere "Safari"-Park-Empfehlung für Familien mit Kleinkindern:

  • Der Addo-Nationalpark: Es ist der drittgrößte Nationalpark in Südafrika mit vielen familienfreundlichen Unterkünften direkt im Park. Der Park ist malariafrei, durch größtenteils gute Straßen auch perfekt für Selbstfahrer und Safari-Ersttäter geeignet und weist vor allem eine Vielzahl an Elefantenherden auf. Auch Büffel, Zebras, Antilopen und sogar Löwen findet man hier.

 

Kleinkind auf Safari im Game Reserve in Südafrika.
Safari mit Kleinkind m Hluhluwe-Imfolozi: Auge in Auge mit dem Elefant.

5 Safari - Tipps:

  • Plant die Safari während der letzten Monate der Trockenzeit (also im südafrikanischen Winter: August, September, Oktober): die Wahrscheinlichkeit Tiere an Wasserlöchern zu sehen ist nun höher. Außerdem sind die Gräser nicht so hoch und die Tiere besser zu erspähen.
  • Habt Geduld. Führt das Kind langsam an das Erlebnis "Safari" heran: Für Kleinkinder ist es verständlicherweise total ungewohnt, dass sie plötzlich aus dem Auto schauen sollen um dort Antilopen, Elefanten, Giraffen oder gar Löwen zu entdecken. Eventuell wird sich das Kind nicht gleich für die Tiere interessieren.

  • Teilt das Wildtier-Erlebnis auf und macht Pausen: Lange Autofahrten sind nichts für die Kleinen, auch bei einer Safari. Teilt die Tier-Beobachtungen am besten in täglich zwei Teile auf, bspw. vormittags und nachmittags. Zu diesen Zeiten sind auch die Chancen Tiere zu beobachten am höchsten. Sollte es doch ein Ganztagesausflug werden, schaut dass Ihr an Picknick-Stellen haltet, an denen das Kind herumspringen kann.
  • Nehmt Spielsachen (bspw. Bücher) mit auf Safari: kein Kleinkind wird unentwegt nach Büffeln, Zebras oder Gnus Ausschau halten. Nehmt den Kleinen etwas mit, damit sie sich zwischendurch beschäftigen können.
  • Haltet an wenn das Kind was entdeckt: wenn sich das Kind für bestimmte Tiere besonders interessiert oder etwas entdeckt, stoppt auch wenn es nur eine Antilope ist und Ihr schon hunderte gesehen habt. So lange das Kind Interesse hat, solltet ihr dies nicht unterbinden.


Wie Safari im Addo Elephant Park mit Kindern ist, über dieses Erlebnis haben meine Blogger-Kollegen geschrieben:


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Kommentare: 7
  • #1

    Ina (Mittwoch, 24 Januar 2018)

    Danke für diesen wirklich informativen Beitrag! Sollten wir irgendwann mal eine Safari planen wissen wir wo eure Tipps stehen ;-).

    Lg aus Norwegen
    Ina

  • #2

    Martina (Franzls On Tour) (Mittwoch, 24 Januar 2018 23:14)

    Hi Mel, wir waren auch mit unseren Kids im Hluhluwe und haben dort einen echt spannenden Tag mit vielen Tierbeobachtungen gehabt. Gemeinsam mit dem Krüger war das eigentlich unser Lieblingspark - wobei ich den Addo Elephant Park wie du Familien ganz besonders ans Herz legen würde! Wir sind immer viele Stunden durch die Parks gekurvt, aber auch unsere Kids haben bald mal mal das Interesse verloren. “Elefant? Schon gesehen - also abgehakt...“. Wir haben ganz viele Hörspiele gehört und Filme geschaut (auch wenn Pumukel als Hintergrundbeschallung zu Nashornbeobachtungen ein bisschen bizarr ist...). So hst das eigentlich sehr gut funktioniert und alle waren happy! LG Martina

  • #3

    Kind im Gepäck (Donnerstag, 25 Januar 2018 08:56)

    Liebe Ina,
    vielen Dank. Eine Safari ist ein wunderbar tolles Erlebnis. Solltet ihr mal machen!
    Viele Grüße nach Norwegen!

  • #4

    Kind im Gepäck (Donnerstag, 25 Januar 2018 09:02)

    Hallo Martina, ja den Krüger fand ich persönlich bisher auch am Besten. Diese Weite hat man halt im Hluhluwe nicht. Beim Addo ist das "Tieraufkommen" - wenn auch nicht durchweg - einfach noch am Höchsten.
    Kann mir vorstellen das Pumukel und Nashorn eine komisch Kombi sind ;-) Filme gucken durfte unserer nicht (wie gemein). Wenn dann ein Buch. Schlimmer war eigentlich noch, dass der Kleine auch immer Fotos machen wollte und sich auf meine Kamera "hechtete" :-)
    Auf die nächste Safari!

  • #5

    Susanne (Sonntag, 28 Januar 2018 12:24)

    Für uns war das alles entscheidende Kriterium der Pool. Wenn es zu heiß, zu lange, zu langweilig wurde, ging es zurück ins Camp, alle eine Runde abkühlen und dann gings wieder los los :-)

  • #6

    Susanne Heincke (Montag, 13 August 2018 11:49)

    Hallo Susanne, in welchem Camp seid Ihr gewesen? Danke. Liebe Grüße, Susanne

  • #7

    Kind im Gepäck (Montag, 13 August 2018 15:12)

    Hallo Susanne,
    ich befürchte, dass das Susanne nicht lesen wird, da es hier keine Kommentarbenachrichtigung gibt. Leider weiß ich auch nicht wo Susanne auf Safari war. Für was suchst du denn eine Unterkunft? Für den Hluhluwe?

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