Kurioser Reisemoment

Autopanne mit Folgen

 

Andere Länder, andere Sitten - eine wohlbekannte Redewendung. Was für Deutschland gilt ist in den USA noch lange keine Regel und wer in Südafrika auf  deutsche Pünktlichkeit hofft, der wartet sich sehr wahrscheinlich ein Loch in den Bauch. Richtig spannend wird es vor allem dann, wenn man in fremden Ländern den Einheimischen vertraut. So wie wir damals. Wir haben ganz einfach an die Freundlichkeit der Südafrikaner geglaubt. Ziemlich naiv. Denn das kann auch gehörig nach hinten losgehen...

 Mit diesem Beitrag nehme ich an Tina´s Blogparade "Die kuriosesten Reisemomente" #ChoicesOfLifeParade teil.

 

Wir schreiben das Jahr 2012. Damals waren wir auf unserer ersten Südafrika-Rundreise von Port Elizabeth auf der Garden Route nach Kapstadt unterwegs.   Wenn Ihr jetzt nachgerechnet habt: richtig - da war das Kind im Gepäck noch nicht einmal in Planung. Nichtsdestotrotz möchte ich Euch heute, an meinem Geburtstag, an diesem kuriosen Reisemoment teilhaben lassen. Denn, ganz ehrlich, auch mit Kind wäre uns das damals genau so passiert. 

Unterkunft-Suche im Fastfood-Restaurant

Auf unserem Zeltplatz in Noordhoek wurden wir von grasenden Kühen geweckt. Ja, neben unserem Zelt waren wirklich Kühe! Das Wetter war so lala. Wolken überall. Der Chapmean´s Peak Drive war dadurch kein Highlight. Eher eine Fahrt durch den Nebel des Grauens. Die 12 Apostel ebenfalls gänzlich vernebelt. Tafelberg - nicht sichtbar. Wir hatten für die nächsten beiden Tage keine Unterkunft gebucht und so entschieden wir uns nicht in Kapstadt zu bleiben, sondern an die Küste in Richtung Bloubergstrand zu fahren und dort auf besseres Wetter zu hoffen. 

An einem Schnellrestaurant auf dem Weg stoppten wir um uns im Internet nach Unterkünften zu erkunden. Bei einer heißen Schokolade und ein paar Pommes durchforsteten wir also gemütlich die diversen Buchungsportale. Wir ließen uns Zeit, hatten wir bei dem Wetter doch sonst heute nichts mehr vor. Bestimmt eine Stunde war vergangen bis wir ein Ziel ausgemacht hatten, das Schnellrestaurant verließen und uns auf den Weg zum unserem Mietwagen machten.  

Hallo Auto - wieso fährst du nicht?!
Hallo Auto - wieso fährst du nicht?!

 

Die hilfsbereiten Einheimischen -oder?

 

Wir setzten uns ins Auto und.... Nichts. Rolf versuchte den Motor zu starten. Vergebens. Es tat sich überhaupt nichts. Niente. Nada. Wir hatten vergessen das Licht auszuschalten. Die Batterie - tot. Super. Was jetzt tun?!? Vielleicht sei noch gesagt, dass das Schnellrestaurant sich in einer optisch nicht allzu tollen Gegend befand. 

 

Wir entschieden uns vielleicht im "Restaurant" nach Hilfe zu fragen. Doch kaum aus dem Auto ausgestiegen, kamen uns zielstrebig zwei nette dunkelhäutige Südafrikaner entgegen. Sie erkundigten sich nach unserem Problem und wollten sofort helfen. Super, dachten wir uns - wie nett von denen! Rolf stieg also wieder ein und die zwei schoben an. Nach drei, vier Fehlversuchen, wollte einer der Herren selbst an´s Steuer. Kein Problem, der wird schon wissen was er tut. Und tatsächlich, beim zweiten Versuch sprang der Wagen wieder an. Hallelulja! Was ein Glück! Wir waren erleichtert. Oder doch nicht.... Denn der Herr am Steuer brauste davon. Verschwand mit unserem Mietwagen hinter der nächsten Kurve. Weg. Langsam dämmerte es uns. Unsere erstarrten Blicke trafen sich. Wir hatten nichts bei uns. Geldbeutel, Kreditkarten, Pässe,... - alles im Mietwagen. Noch während wir uns in der Schockstarre befanden bemerkten wir, dass der anderen Mann ebenfalls weglief - Richtung Straße...

 

Wir standen einfach nur wie gelähmt da. Sch... Mietwagen weg! Und nun? Nichtmal ein Handy in der Tasche zum Telefonieren. Das kann doch nicht wahr sein! War es auch nicht. In unserem Schock bemerkten wir im allerersten Moment überhaupt nicht, dass unser Auto aus der anderen Richtung wieder angefahren kam. Unser Auto??? Tatsächlich, da kam unser Auto wieder! Mit einem breiten Lächeln hielt der Mann direkt vor unseren Füßen an und stieg aus. Er sei nur eine Runde gefahren damit die Batterie auch wieder auf Touren kommt. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Wir bedankten uns herzlichst. Hatten wir mit unserem blinden Vertrauen in die Männer Recht gehabt oder sagen wir besser Glück, denn das hätte irgendwo außerhalb Kapstadts definitiv auch ganz anders ausgehen können...

 

Was habt Ihr auf Euren Reisen Kurioses, Witziges oder Gefährliches erlebt? Habt Ihr vielleicht auch den Einheimischen blind vertraut? Erzählt es uns!

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Kommentare: 5
  • #1

    Tina von Choices of life (Freitag, 11 November 2016 15:08)

    Hi Mel, klasse Artikel! Vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade :-)

  • #2

    Kind im Gepäck (Freitag, 11 November 2016 19:23)

    Besten Dank! Bei dem Thema mussten wir einfach mitmachen ;-)

  • #3

    Christina (Sonntag, 13 November 2016 02:57)

    Boar, da wäre mir auch erstmal die Pumpe gegangen. Schade, dass man heutzutage immer erstmal vom Schlimmsten ausgeht, aber es passieren einfach zu viele negative Dinge. Schön, dass ihr am Ende positiv überrascht wurdet!

    Wir hatten vor Kurzem auch mitten auf einem Berg kurz vor den Tablelands in Australien eine Panne. Unser Glück war eine sehr gute Versicherung: http://www.onbrink.de/van-kaputt/

  • #4

    Stefan (Freitag, 16 Dezember 2016 11:49)

    Spannend erzählt. Hatte nicht erwartet, dass er wieder zurück kommt.

  • #5

    KInd im Gepäck (Freitag, 16 Dezember 2016 18:09)

    Hallo Stefan, lieben Dank.
    Wir hatten kurzfristig auch mit keinem Wiedersehen mehr gerechnet. Aber Glück gehabt, dass alles gut ging ;-)

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